Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása

die Verbreitung dieses negativen Elements in der Literatur, das oft als anti­deutsches Hauptargument verwendet wurde. 3.3 Die Wende zur globaleren Entmythisierung (Húrban) Jozef MiLOSLAV Húrban (19.3.1817-21.2.1888), evangelischer Pastor, Schriftsteller, Publizist und großer Politiker, gehört zu den markan­testen Persönlichkeiten der slowakischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte seines Jahrhunderts. Er wurde in einer Pfarrerfamilie geboren und besuchte das evangelische Lyzeum von Bratislava. Seit 1840 wirkte er als Kaplan in Brezová, 1843 übernahm er die Pfarrei in Hlboké, wo er sein ganzes Leben verbrachte. Húrban kam am Anfang seiner literarischen und publizistischen Tätigkeit mit dem österreichischen und slowakischen Deutschtums in Kontakt. Er sah in der Wiener Politik große Chancen für die Slowaken, da er Österreich als den einzigen Widersacher der vernichtenden Magyarisierung betrachtete. Seine Einschätzung wurde u. a. auch durch die offizielle Stellungnahme hoher Wiener Kreise bekräftigt23. Hurbans deutschlandsbezogene Aktivitäten gewannen in den 60-er Jahren an Wichtigkeit. Für seine theologischen Schriften über das Luthertum in Ungarn „Union oder Verbindung11 verlieh ihm 1860 die Leipziger Universität den Ehrendoktortitel. Das eröffnete ihm den Zugang zur binnendeutschen Presse, welche seine theologischen und politischen Aufsätze nunmehr veröffentlichte. Aufgrund dieser regen politischen und publizistischen Aktivitäten erhielt der Pastor Húrban mehrere Einladungen aus deutschen Protestantenkreisen. Ab 1861 unternahm er vier große Reisen nach Deutschland, welche zugleich als politische Missionsreisen fungierten. J. M. Húrban präsentierte seine prodeutschen Engagements ebenfalls in der slowakischen Presse24. Seine Stellungnahme zu Deutschland veröffentlichte er in seinen Kirchenblättern, die in 60-er und Anfangs der 70-er Jahren für die slowakische Nationalbewegung eine entscheidende Informationsrolle spielten. Die Analyse der Werke wie auch der politischen Aussagen Hurbans zeigen, dass seine Beziehung zu Deutschland und sein Bild des Deutschtums sich im Laufe der politischen und kulturellen Ereignisse radikal wie bei keinem anderen veränderten. Die Haltung Kollars zum Deutschtum war Die Entmythisierung des (karpaten)deutschen Bildes 537 23 Am 9. Mai 1840 äußerte Metternich die Meinung, dass man den immer mehr steigenden Magyarisierungsdruck durch die Unterstützung des Slawentums aufhalten könne. 24 Krajcovic, M., a.a.O., S. 17.

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