Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
Der heutige Sprachgebra uch in Petrifeld 471 Sprachgebrauch nicht vorhanden ist, obwohl ein Teil der schwäbischen Bevölkerung neben dem Schwäbischen auch die deutsche Hochsprache beherrscht, deren Prozentsatz aber zu gering ist, um von einer Mehrsprachigkeit ohne Diglossie sprechen zu können. 3. Die Sprachattitüde der Sprecher könnte ein weiterer Grund für die Unterscheidung sein. Selbst die Einwohner machen diesen Unterschied zwischen dem Deutschen und dem Schwäbischen. Auf die Frage nach der Muttersprache und nach der Nationalitätszugehörigkeit, haben fast alle Gewährspersonen die Antwort „Schwäbisch“ bevorzugt. Was die Sprachkenntnisse der Bevölkerung betrifft, wurde in der Untersuchung auch danach gefragt, in welchem Maße sie die drei oder vier Sprachen verstehen bzw. sprechen. Die Ergebnisse zeigen, dass die 28 Gewährspersonen, die zwischen den Jahren: 1918 - 1930 geboren sind, Schwäbisch sehr gut bzw. gut verstehen und sprechen, sehr gute Ungarischkenntnisse haben, Rumänisch befriedigend bzw. schlecht sprechen; 1931 - 1944 geboren sind, Schwäbisch sehr gut bzw. gut verstehen und sprechen, sehr gute Ungarischkenntnisse haben, Rumänisch schlecht oder gar nicht sprechen; 1945 - 1965 geboren sind, Schwäbisch schlecht verstehen und sprechen, sehr gute Ungarisch- und gute Rumänischkenntnisse haben; 1966 - 1980 geboren sind, kein Schwäbisch verstehen und sprechen, sehr gute Ungarisch- und gute Rumänischkenntnisse haben;- nach 1980 geboren sind, kein Schwäbisch verstehen und sprechen, sehr gute Ungarisch- und gute Rumänischkenntnisse haben. Die schwäbisch-ungarische Zweisprachigkeit ist heute nur mehr für die ältere Generation charakteristisch, die mittlere Generation weist nur selten eine schwäbisch-ungarisch-rumänische Dreisprachigkeit auf und die jüngere Generation ist des Schwäbischen ganz unkundig. Statt dessen lernen und verwenden sie die deutsche Hochsprache meist passiv (im Verstehen) neben dem Ungarischen und Rumänischen. Gerade bei den Älteren, wie das aus den vielfachen Gesprächen mit den Gewährspersonen bei dieser Untersuchung hervorgeht, stellt die schwäbische Mundart nicht mehr die funktional erste Sprache dar, obwohl sie sich auch heute noch zur schwäbischen Nationalitätszugehörigkeit und Muttersprache bekennen. Kmpf-Komlósi umschreibt dieses Phänomen mit dem Begriff der „sekundären Muttersprache“ und versteht darunter diejenige Sprache, die im