Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat
Bestand und Perspektiven der sathmarschwäbischen Dialekte 463 und kirchlichen Zellen gehen, die jede für sich ihre Lebensfähigkeit unter Beweis stellen muss. Natürlich muss so eine Präsenz auch rumänischerseits gewünscht und staatlich gefördert werden. Allerdings kann die Beschwörung der eigenen Vergangenheit weder für Rumänien und noch weniger für die Deutschen Rumäniens ein Modell eigener Selbsteinschätzung sein: Die Rumäniendeutschen werden ihr Identitätsbewußtsein mit Wandlungsfähigkeit verbinden müssen oder verschwinden. Durch bloßes Beharren auf überholten Modellen ist das Scheitern vorprogrammiert. Die deutsche Minderheit muss das rechte Maß finden für eine Kontinuität in der Wandlung finden27 und wird dabei vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien tatkräftig unterstützt. Deutsch wird noch immer in Südosteuropa gesprochen und gern gelernt. Statistiken belegen, dass Deutsch in Ungarn an erster Stelle der erlernten Fremdsprachen steht. In Rumänien hat ihr zwar Englisch den Rang abgelaufen, dennoch kommt dem Deutschen eine bedeutende Rolle als Verkehrssprache besonders im Bereich der Wirtschaftsbeziehungen zu Westeuropa, aber auch im Tourismus, im Gewerbesektor und im Bereich detr Kultur zu. Begünstigt wird die Wahl des Deutschen als erste Fremdsprache durch den deutschen sprachlich-kulturellen Hintergrund dieser Region, der durch die jahrhundertealten deutschen Sprachinseln und die lange österreichische Verwaltung sowie die ununterbrochenen Beziehungen zum deutschen Sprachraum geschaffen wurde. Heute werden die deutschsprachigen Schulen und Abteilungen in Rumänien und Ungarn nicht nur von deutschen, sondern zunehmend auch von rumänischen, ungarischen und anderssprachigen Jugendlichen besucht, die sich dadurch eine bessere Karriere versprechen und auch bereit sind, Deutsch an die nächste Generation weiterzugeben. Während die Rolle der Familien in der Weitergabe der deutschen Sprache und Kultur immer mehr abnimmt, wird diese Aufgabe durch die Schule institutionalisiert. Der Deutschunterricht in Rumänien erstreckt sich heute auf schulische Einheiten vom Kindergarten bis zur Hochschule, vorwiegend in den deutschen Sprachinseln. Hervorzuheben sind neuerdings auch private Sprachinstitute sowie deutsche Abteilungen an rumänischen technischen Universitäten. Aus dem deutschsprachigen Raum (aus Deutschland, Österreich und der Schweiz) wird diese positive Entwicklung akzeptiert und nach Möglichkeit gefördert. In Deutschland gibt es zahlreiche Institutionen und Stellen zur Sprach- und Kulturförderung im Ausland: 27Vgl. dazu auch Singer 1994.