Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

Deutsches Lehngut in Transkarpatien 411 zweitens, bei innerlichen Kontakten beginnen andere Motive zu wirken bis diese Gewohnheit zu bestimmten Bezeichnungen und Anpassungen zum Gesprächspartner werden8. Die Bewohnerschaft Transkarpatiens, d.h. die Ruthenen, Ungarn, Slowaken, Rumänen u s w. entlehnte während ihrer Wechselwirkung mitsamt den kulturellen Realien bzw. der Lebensweise (Sitten und Bräuche) auch die Benennungen. Deswegen findet man unter den Trägem der ruthenischen Mundarten auch deutsche Entlehnungen. Einige von ihnen sind in die Mundart durch ungarische, slowakische, rumänische u s w. Vermittlung geraten. Viele entlehnte Lexeme haben sich phonetisch, morphologisch und semantisch angepasst. So, z. B., sind durch die ungarische Sprache in die ruthenischen Mundarten solche Wörter eingedrungen wie: kórház < ung. „korház“ < dt. Kurhaus im Sinne von Krankenhaus (ukr. l’ikam’a)', herteka < ung. „hektika“ < dt. Hektik (ukr. lychoradka)', x(k)olera < ung. “kolera” < dt. Cholera (ukr. cholera)', trouger < ung. “tryger” < dt. Träger (ukr. nosyl’scyk)', prezl’i < ung. „prézli“ < dt. Brösel (ukr. suchar’i)', krumpl’i < ung. “krumpli” < dt. Grundbeeren (ukr. kartopl’a)', tsar|gl’i < ung. „cangli“ < dt. Zange (ukr.kl’iscy)', defekt < ung. „defekt“ < dt. Deffekt (ukr. defekt)', tsiment < ung. „ciment“ < dt. Zement (ukr. zement)', flantsovate < ung. „flancolni“ < dt. flanieren (veralt.); franz. flaner (ukr. proliul’uvatys’a); mandula < ung. „mandula” < dt. Mandel (ukr. hlandy) u. a. Es wird vermutet, dass dieses Wort in aus dem Rumänischen in die ukrainischen Mundarten eindrang. Durch Vermittlung der tschechischen und slowakischen Sprache gelangen in die ruthenischen Mundarten die Wörter drotar < slow, “drotar” < dt. Draht + slow. Suffix -ar; (ukr. drotar)', nudl’i, nudleke < tsch. „nudle“ < ung. „nudli“ < dt. Nudeln (ukr. makarony)', knedleke < tsch. „knedlick(y)“ < dt. Knödel (ukr. knedlyky) u. a. Durch Vermittlung des Rumänischen konnten ins Ruthenische die Wörter dunst < rum.„dunst“ < bair.-öster. Dunst, Dampf (ukr. vypar) - sowie dunstovate; bogatj < rum. „pogace“ < serbokroat. pogaca < ung. „pogácsa“ < dt. Fladen (ukr. blyn); brinza < rum. „brânza“, „brinse“ < dt. Brinse (ukr. brynsa)', Jupa < rum. „şupă“ < dt. Schuppen (ukr. navis)', tj iCme < rum. „cizmă“ < ung. „csizma“ < dt. Stiefel (ukr. cobote) u. a. eingedrungen werden. Bekanntlich ist die Entlehnung einen der verbreitesten Typen der lexikalischen Interferenz, der nicht nur bestimmte Veränderungen im 8 Zluktenko 1974.

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