Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség

406 Olga Hvozdiak Die ruthenischen Mundarten werden auch nach den Flexionen o >i, o >u, o >ü- unterschieden. Zu den ukrainischen i-Mundartlern gehören die Bojken und die Huzulen, die gemischt mit den Bl’achen (Rußnacken) im Osten und Norden des Gebiets wohnen; die u-Mundartler werden durch die ü-Mundartlem in zwei Regionen geteilt: in der östlichen und westlichen. Zu den ü-Mundartlern gehören die Rußnacken und ein Teil der Bojken. Ihr Wohngebiet erstreckt sich vom Latoriza-Fluss bis Vynohradovo und im Norden bis zum Borcava-Fluss, das der u-Mundartlem von der Latoriza bis an die Slowakei (vgl. Karte 2). Die zweitgrößte Volksgruppe in Transkarpatien bilden die Ungarn. Ihr Wohngebiet erstreckt sich von der ungarischen Grenze im Süden des Gebiets und verläuft durch die Städte Uzhorod, Mukacevo, Berehovo, Vynohradovo. Sie bilden die Enklaven in den Städten und Bezirkshauptstädten (Chust, Rachiv, Svaljava, Perecyn u s w.) und in den Ortschaften, wo die Betriebe (Gießereien, Sägewerke u. a.) gelegen waren. Die ungarische Bevölkerung des Gebiets spricht auch mehrere Mundarten. Die Slowaken wohnen in Transkarpatien nur als kleinere Sprachinsel im Westen des Gebiets und in den Betriebsenklaven. Der größte Teil von Slowaken wohnt in der Nähe von Uzhorod, Perecyn und V. Bereznyj. Im Gebiet gibt es eine ziemlich große Minderheit, die zwischen den Ortschaften Teresva und V. Bereznyj wohnhaft ist. Die rumänische Bevölkerung ist in Solotvyno, Seredn’e Vod’ane, Dibrova und Bila Cerkva sesshaft. Außerdem gibt es im Gebiet eine Reihe von Enklaven mit Walachen, einer rumänischen Ethnie (vgl. Karte 3). 2. Deutsche Siedlungen im Karpatenraum Die ersten deutschen Siedlungen entstanden im Karpatenraum schon vom 12. bis 14. Jh. Die Spuren dieser Deutschen sind nur in den Antroponymen der einheimischen ukrainischen und ungarischen Bevölkerung und in den Toponymen des Gebiets erhalten geblieben. Die Deutschen, die bis heute ihre Sprache, Sitten und Bräuche bewahrt haben, erschienen auf dem Territorium des heutigen Transkarpatiens im 18.-19. Jh. Die Kolonisation erfolgte durch verschiedene Wege. Auf dem gräflichen Haus Schönbom geschenkten Territorium der Mukacevo-Cynadiever Dominion, die Ferencz Rákoci II. gehörte, siedelten die Kolonisten aus Frankomén, Bayern, Böhmen und der Zips (Ostslowakei). Im Oberlauf des

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