Drăgan, Ioan (szerk.): Mediaevalia Transilvanica 2003-2004 (7-8. évfolyam, 1-2. szám)
István Feld: Pál Engel und die Burgenforschung in Ungarn
82 István Feld Befestigungen des 13. Jahrhunderts, es ist aber heute doch noch nicht auszuschließen, dass darunter auch die einfachsten „Burgen” des niederen Adels mit ähnlicher Funktion aufzufinden sind.32 Pál Engel integrierte später diese hier aufgezählten Ergebnisse leider nicht systematisch in seine früher aufgestellten Thesen. Er hätte schon von vier aufeinanderfolgenden Besitzstrukturen des Königreiches bezüglich der Burgen sprechen können - dem System der königlichen Komitate mit den Gespannschafts-burgen im 11—12. Jahrhundert sollte das 13. Jahrhundert folgen,'als der adelige Privatbesitz mit seinen neuerrichteten kleineren Burgen - noch ohne zentrale Bedeutung - langsam das Übergewicht erreicht hatte, danach käme die Anjou-Zeit, als die Mehrheit der letztgenannten Befestigungen als Besitzmittel punkte zur Sicherung der Königsmacht beitrug und endlich das Ende des Mittelalters mit der eindeutigen Herrschaft des hochadligen Großgrundbesitzes mit einer Reihe von oft als Residenz dienenden prächtigen Burganlagen. Er veröffentlichte natürlich noch viele, auch burgenkundlich recht wichtige Aufsätze - darunter ist seine Arbeit über die Kämpfe des Königs Karl Robert zur „Wiedervereinigung des Landes“ zwischen 1310—132333 besonders hervorzuheben, wo die Fragen der Erobemng vieler Burgen ausführlich analysiert wurden. Die meisten von uns erwähnten Ergebnisse seiner Forschungen finden wir auch in Engel's mehreren Zusammenfassungen zur Landesgeschichte.34 Im Lexikon der frühen ungarischen Geschichte hatte 1994 er auch die Geschichte von fast hundert Burgen bearbeitet.35 36 Sein besonderes Verdienst in dieser Zeit war aber ohne Zweifel die Zusammenstellung der weltlichen Archontologie Ungarns aus der Zeitperiode 1301-1457, die 1996 erschien.30 Das Kapitel V. dieses Werkes - dessen erweiterte Version ab 2001 auch als CD-ROOM der Forschung zur Verfügung steht37 - gilt bis heute auch als die vollständigste Datei der Schriftquellen der Burgen des mittelalterlichen Königreiches, die für die Fachleute Ungarns und seiner Nachbarländer immer noch eine unentbehrliche Grundlage der weiteren Untersuchungen ist. Er hatte hier schon alle Befestigungen behandelt, 32 Engel in Anm. 24. erwähntem Werk, vor allem S. 13-14. 33 Engel P.: Az ország újraegyesítése. I. Károly küzdelmei az oligarchák ellen (1310-1323). In Történelmi Szemle 31 (1988). nr. 1-2. S. 89-146., nachgedruckt in vol. Engel P.: Honor, vár, ispánság. Budapest, 2003. S. 320-408. In diesem Band findet man auch die Liste seiner weiteren Arbeiten. 34 Engel P. Beilleszkedés Európába. A kezdetektől 1440-ig. Szerk. Glatz F. Budapest, 1990. (Magyarok Európában 1). Idem: The Realm of St. Stephen. A History of Medieval Hungary 895- 1526. London-New York, 2001., Engel P. - Kristó Gy. - Kubinyi A.: Magyarország története 1301- 1526. Budapest, 1998. S. 11-24., 121-213. 35 Korai magyar történeti lexikon. Főszerk. Kristó Gyula. Budapest, 1994. 36 Engel P.: Magyarország világi archontológiája 1301-1457. I—II. Budapest, 1996. (História Könyvtár. Kronológiák, Adattárak 5).— Hier hatte er schon 703 Befestigungen bearbeitet. 37 Engel P.: Magyar középkori adattár. Arcanum Adatbázis. Budapest, 2001.