Drăgan, Ioan (szerk.): Mediaevalia Transilvanica 2003-2004 (7-8. évfolyam, 1-2. szám)
Kubinyi András: Tárcai János, az utolsó székely ispán (Genealógiai és prozopográfiai tanulmány)
Tárcái János, az utolsó székely ispán 137 Der letzte Szeklergespan (Zussammenfasung) Seit 1467 war der Woiwode von Siebenbürgen mit einer einzigen Ausnahme zugleich auch Gespan der Szekler (comes siculorom.) Die Ausnahme betrifft János Tárcái (Tharczay, de Tharcza), der 1504—1506 dieses Amt bekleidete. Eigentlich hieß er János Apród von Tótselymes. Sein Vater, Miklós Apród, stammte von einem Bruder des großen Geschichtsschreibers und Archidiakons von Küküllö, János Apród von Tótselymes ab, und war im Komitat Sáros, in der heutigen Ostslowakei begütert. János und sein älterer Bruder, Márton vertauschten ihre Namen am Beginn der achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts auf Tárcái. Márton war 1481—1490 Salzkammergraf von Siebenbürgen, János am Ende der Regierung von Matthias Corvinus königlicher Kammerherr, Kastellan von Wiener Neustadt, dann in Bruck an der Leitha. Die beiden Brüder nahmen 1490 Partei für den polnischen Prinzen und Thronprätendenten Johann Albrecht, darum wurden ihre Besitzungen für kurze Zeit konfisziert. Über Márton hören wir später nichts. János stand später im Dienst der Magnatenfamilie Homonnai, und wurde ihr Burggraf in Barkó und Vizegespan des Komitats Zemplén, wo er inzwischen den Markt (oppidum) Gálszécs erwarb. Um 1493 heiratete er eine gewisse Sára, die nach einer Urkunde die Tochter des siebenbür gischen Vizewoiwoden und Bonus von Szörény, Domokos Bethlen von Iktár war (1494) , eine andere Urkunde nennt aber ihren Vater Imre Dóci von Zádorlaka (1495) . Dieses genealogische Rätzel kann man damit erklären, dass ihre Mutter zuerst Benedek Nagylucsei heiratete, von dem ihr ein Sohn, Ferenc geboren wurde. Der zweite Gatte war eben Domokos Bethlen, der Vater Saras, nach dessen Tod bekam sie als dritten Ehemann Imre Dóci. Diese Ehe blieb kinderlos, aber Dóci hat die beiden Kinder seiner Frau aufgezogen und anscheinend auch adoptiert. Ferenc Nagylucsei nannte sich später Dóci von Nagylucsei (er war der Ahnherr der Familie Dóczy von Nagylucse), Sára führte später den Namen Sára Zádorlaki. Tárcái erbte so nach seiner Frau ostungarische Beitztümer. 1496 wurde János Tárcái - wie sein Bruder - Salzkammergraf in Siebenbürgen, und nebenbei auch Münzkammergraf von Hermannstadt. Beide Ämter bekleidete er bis 1498. Dann ernannte man ihn zum Salzkammergraf von Máramaros und in 1501 auch zum Vorsteher des Dreissigstamtes in Kaschau. Diese Finanzämter verwaltete er bis 1504. In diesem Jahr ernannte ihn König Wladislaw 11. zum Gespan der Szekler, seitdem gehörte er schon zu den Magnaten. Sein Vorgänger Péter Graf von Szentgyörgy und Bazin blieb zwar weiter Woiwode von Siebenbürgen und zugleich Landesrichter von Ungarn, er scheint sich aber 1505-1506 nicht viel in Siebenbürgen auf-