Diaconescu, Marius (szerk.): Mediaevalia Transilvanica 1999 (3. évfolyam, 1-2. szám)
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Királyi emberek Valkó megyében 87 Homines regii im Komitat Vukovar (Valkó) (Zusammenfassung) Im spätmittelalterlichen Ungarn waren homines regii in Tausenden von Dokumenten erwähnt, weil sie traten in verschiedenen Rechtssachen auf und galten dabei als offizielle Vertreter der Zentralgewalt. Sie bekamen ihre Ermächtigung zugunsten einer natürlichen oder rechtlichen Person, und ihre Aufgabe bestand darin, die Sache für ihn im Namen des Känigs d. h. der Zentralgewalt zu erledigen; so ihn in den Besitz eines Gutes einzuführen, seine Klage gegen eine andere Partei zu untersuchen, seine Schaden abzuschätzen, den Beklagten vor Gericht zu laden u. ä. Ihr Befugnis war jedesmal auf eine einzige Aufgabe begrenzt und endete mit derer Erledigung. Bei jeder Angelegeinheit waren mehrere Personen im Befehlsbrief als mägliche homines regii genannt, und einer von ihnen führte dann an Ort und Stelle die genannte Aufgabe aus. Da Zehntausende von mittelalterlichen Dokumenten über solche Rechtssachen berichten, die Zahl der Leute, welche in ihnen als homines regii empfohlen wurden, beläuft sich auf Hunderttausende. Die Mitwirkung der homines regii bei Rechtsangelegenheiten wirft mehrere Fragen auf, darunter stellt die Weise ihrer Auswahl einen Rätsel von besonderer Interesse dar. Bisher wurde keine Studie dem Problemenkreis gewidmet, und der Verfasser versucht nun einige Fragen zu beantworten mit Hilfe einer Kartoték, welche er über alle bekannten homines regii (829 Personen), welche im ehemaligen Komitat Vukovar (ung. Valkó) in der Zeitspanne 1301 bis 1526 tätig waren, aufgestellt hat. (Das Gebiet des Komitats ist heute zwischen Kroatien und Jugoslawien geteilt.) Bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts war der Homo regius vom König ernannt. Seit 1319 war es üblich, mehrere (zuerst nur zwei) Personen dem glaubwürdigen Ort zur Ausführung der Aufgabe zu empfehlen. Seitdem stieg die Zahl der im Befehlsbrief genannten Homines regii immer höher, und unter König Ludwig I. (1342-82) enthielten einige Listen sogar 7 oder 8 Namen. Unter den Jagellonenkönigen (1490-1526) findet man in einigen Urkunden 15 und 19 Namen als möglichen Homines Regii. Für den Zeitraum 1387 bis 1500 ergab sich die Zahl der empfohlenen homines regii in Durchschnitt als sechs (5,9). An den benutzen Namensformen kann man die Ausbildung der Familiennamen studieren. Im 14. Jahrhundert waren sie noch unbekannt, und die Personen wurden mit dem Namen ihres Vaters und/oder mit einem Nicknamen identifiziert. Im Laufe des 15. Jahrhunderts erstarrten einige Namensteile als erbbare Familiennamen, die ersten sicheren Beispiele dafür stammen aus der Regierungszeit von Matthias Corvinus (1458-1490). Die homines regii kamen vor allem aus dem Kleinadel, und viele von ihnen funktionierten als Adelsrichter (judices nobilium) des Komitats. Bis Ende des 14. Jahrhunderts kam es häufig vor, dass sie ausser dem Gebiet ihres Komitats tätig