Marta, Liviu (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 29/1. (2013)

Tudor Soroceanu: Un sătmărean de talie internaţională: Tiberiu Bader la împlinirea vârstei de 75 de ani

ständige Arbeitsstelle als Leiter des Keltenmuseums in Hochdorf angeboten. In dieser Eigenschaft hat er nicht nur zur Neugestaltung der Dauerausstellung des Keltenmuseums in Hochdorf beachtlich beigetragen, sondern vor allem zur idealen Wiederherstellung des berühmten, überaus reichen Grabhügels des keltischen Häuptlings, welcher in dieser Ortschaft entdeckt wurde. Weitere Hochdorfer Ausstellungen, die von Tiberius Bader maßgeblich geprägt worden sind und welche er weit, bis in die Mongolei ausgestellt hat, waren: Thraker und Kelten beidseits der Karpaten (2000-2001), die wertvolle Stücke aus den rumänischen Museen, darunter auch viele aus den Museen von Satu Mare und Carei präsentierte, ferner Bernstein- und Glasschmuck aus Novo Mesto Slowenien (2003), Silber der Illyrer und Kelten im Zentralbalkan (2004-2005) oder Dreitausendjahre Vorgeschichte. Meisterwerke der Metallzeit im Kontinentalen Kroatien (2008-2009). Die Wissenschaft, vor allem die Erforschung der Vorgeschichte ist der wesentliche und unserer Meinung nach der am längsten bleibende Bestandteil des Wirkens unseres geschätzten Jubilars. Die Liste der Publikationen spricht selber über die reiche Palette seiner Beschäftigungsfelder: der gewichtige Mittelpunkt besteht zu unserer fast egoistischen Freude aus akkuraten, hervorragenden Bearbeitungen der Metallfunde der Bronze- und der Hallstattzeit in Siebenbürgen, aber auch aus dem alten Königsreich. Der oben erwähnte PBF-Band über die Fibel wurde in glänzender Weise von den Schwertern in Rumänien ergänzt, nun wird die monographische Bearbeitung der Lanzen- und der Pfeilspitzen aus dem selben Arbeitsgebiet gedruckt. Diese unmittelbare, durchaus freundliche Kooperation mit dem ansehnlichsten „Bronzeveröffentlicher“ der Welt, mit dem PBF-Unternehmen, mit dessen Begründer, Hermann Müller-Karpe, und seinen Nachfolgern an der Spitze, Albrecht Jockenhövel und Wolf Kubach, hat der Serie gründlich erfaßte Bände gebracht und uns allen mehr als zuverlässige Arbeitsinstrumenten zur Verfügung gestellt: weitere Bronzekategorien (neben Äxten, Beilen, Sicheln und Arm- und Beinschmuck) aus dem heutigen Territorium Rumäniens wurden von ihm exemplarisch dokumentiert und bearbeitet. Diese Mitarbeit hat aber auch die fachliche Seite T. Baders günstig beleuchtet: seine Fibeln, Schwerter, Lanzen- und Pfeilspitzen sind auch drei immer höhere Stufen in seinem wissenschaftlichen Werdegang. Die möglichst vollständige und akkurate Überprüfung der Originalstücke (der Autor hat fast jede Museumstagung für die Dokumentation ausgenutzt!) und der bibliographischen Quellen, die Klärung der Fundumstände und die Einverleibung der Funde aus Rumänien in das Gesamtgeflecht der Fundkategorie verleiht diesen Baderschen Bänden einen besonderen Platz unter den ähnlichen Werken. Riskiert man, die Frage nach der Haupteigenschaft des Jubilars zu stellen, so darf man vielleicht sagen, daß sie die Zugehörigkeit zu einer Minderheit ist. Man darf sogar sagen, daß er, in vielfachem Sinne, von diesem Minderheitsstatus ein Leben lang begleitet worden ist. Zunächst ist festzustellen, daß er einer nationalen Minderheit, sogar einer doppelten - deutsche durch Herkunft, ungarische durch die Ausbildung - angehört. So gehört er einer weiteren Minderheit unter den Kollegen an, welche die drei Hauptsprachen, in der die siebenbürgische Fachliteratur zur Vorgeschichte, vor allem für die Bronzezeit, verfaßt wurde, noch beherrschen. Dadurch ist er auch ein unbequemes Beispiel für diejenigen, die meinen, ganze Felder der Forschungsgeschichte, ohne beachtliche Einbuße angesichts der Qualität des Forschens, vernachlässigen oder sogar überspringen zu dürfen. Zu einer Minderheit zählt er ebenfalls durch seine Zielstrebigkeit, durch die Treue zum gewählten fachlichen Weg. Daß die Forschung eine gesunde Lebensleidenschaft, eine Berufung und kein bloßer Broterwerb, kein Job ist, zeigt sein ganzes Leben und Wirken in vorbildlicher Art und Weise. Oder daß es kein Mittel ist, Karriere zu machen. Geholfen hat ihm seine disziplinierte wissenschaftliche Neugier, d. h. seine Arbeitsweise, deren heilsame Folge das Anstreben der Vollkommenheit war. So ist er - trotz Schwierigkeiten und Umwegen - gegen den Strom geschwommen, gegen den Strom der unheilen Forschungstendenzen unserer Zeit. Und dadurch steht er wiederum auf der Seite einer Minderheit. Durch seine diplomatischen Fähigkeiten ist er ebenfalls der Vertreter einer sehr kleinen, fast aussterbenden Gruppe von Wissenschaftlern, welche das Talent besitzen - ohne an ihren Überzeugungen und Lebensgrundeinstellungen Verrat auszuüben - jeden Gesprächspartner auf seine Seite zu gewinnen. Auch wenn es sich um sehr unterschiedliche Personen handelte, wie z. B. einen Parteisekretär in Satu Mare oder einen Vertreter der Kulturbehörden in Baden-Württemberg oder einen Spender für eine Ausstellung, wußte Tiberius Bader immer die passenden, erfolgbringenden Worte zu finden. 15

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