Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)

Tiberius Bader: Bemerkungen über die Gáva Kultur. Gescichte und Stand der Forschung. Ein Überblick

Tüllenbeile von Siret und auf einige Bronzegegenstände stützen. ... Die ältesten Entwicklungsphasen der „Grăniceşti-Gruppe“ können als gleichzeitig mit der Frühphase der Gäva-Kultur in der Theißebene betrachtet werden, wobei eine gewisse Verzögerung im Vergleich zum Entstehungsgebiet zustanden werden muss“. „Das Gräberfeld von Cucoräni gehört wahrscheinlich in eine spätere Zeit“ (Ha B). „Die besten Entsprechungen für die Phase Mahala IV liefert das reiche in Siliştea Nouă gefundene Keramikmate­rial.... In dieselbe Spätzeit gehören vielleicht auch die Gefäßfunde (wahrscheinlich aus den Siedlungen) von Hănţeşti, Liteni (Gemeinde Moara), Vornicenii Mici, Zahareşti. Einige für die Periode Hallstatt B, einschließlich Ha B 3 (Părhăuţ) typische Tüllenbeile beweisen ebenfalls das Überleben der Grăniceşti- Gruppe auch in dieser Periode“. „Für die Endphase der Grăniceşti-Gruppe haben wir keine sicheren Daten. ... Es scheint demnach, dass im nordöstlichen außerkarpatischen Raum ... (die) Bevölkerung, die die Denkmäler der Gäva-Holihrady-Kultur geschaffen hatte, nicht spurlos verschwunden ist, ihre Traditionen überle­ben auch in der „vorskytischen“ bzw. „skytischen“ Periode“ (László 1994,194-197). - Diese ausführliche Bearbeitung der inneren Chronologie der Gáva-Holihrady-Kultur auf der Suceava-Hochebene von A. László braucht keine weiteren Kommentare oder Ergänzungen. In der letzten Zeit hat László zusammen mit einer Arbeitsgruppe, I. Mareş, B. P. Niculicä und M. Ignat Grabungen in der Siedlung Siret durchgeführt. In der am rechten Ufer des oberen Sereth- Flusses, in der Nähe der rumänischen-ukrainischen Grenze, ungefähr 35 km südlich von der Siedlung Mahala liegende Siedlung wurden zwischen 1992 und 2006 systematische Ausgrabungen unternommen. Die Siedlung wurde der älteren Phase der Gáva-Holihrady Kultur zugeschrieben und in die Ha A datiert. László schickte Holzkohlenproben ins Labor Berlin und über die Ergebnisse schreibt er „Aufgrund die­ses Verfahrens, dem mathematische Methoden zugrunde liegen, entspricht die wahrscheinlichste Radio­karbondatierung der Siedlung von Siret dem Interval zwischen Ende des 14. Jh. und Ende des 12. Jh. Cal BC. Auch diese beschränktere Datierung liegt höher als die, aufgrund der traditionellen, „historischen“ Chronologie für die Hallstatt A Periode erwarteten Datierungen (etwa 12.-11. Jh. v. Chr.), was aber­mals die bestehende Diskrepanz zwischen den beiden chronologischen Systemen demonstriert.“ (László 2010, 122 £). Die Auflösung dieser Diskrepanz ist die Aufgabe der zukünftigen Forschung! Die Befunde und Funde aus der Siedlung von Siret befinden sich noch in der Bearbeitung, davon wurden bis heute erst die zoo- und anthropomorphe Plastik veröffentlicht (Mareş/ László/ Niculicä/ Ignat 2008, 120-140; 200a, 81-112). Mircea Ignat, der auch ein ganzes Leben zur Erforschung der Vorgeschichte der Suceava- Hochebene opferte, hatte auch die Gruppe Grăniceşti im Blickfeld. Erst fürte er ausgedehnte Grabungen im Hügelgräberfeld Volovăţ durch und sich eingehend mit dem Bestattungsritus der frühen Hallstattzeit in Nordmoldau beschäftigt (Ignat 1976, 99 ff.; 1978, 107 ff.; 2006). Ausführlich behandelte er die Metall­urgie, die Bronzeobjekte der Frühhallstatt, stellte fest was zur Gáva-Kultur gehört, was diese Kultur in diese Gegend gebracht hat (Hortfund Prelipca) (Ignat 1993, 377 f.; 2000 95 ff.). Überraschend ist die An­wesenheit in dieser frühen Zeit, Ha A, in Gáva-Milieu einiger Eisengegenstände wie Messer (Grăniceşti, Lozna, Volovăţ, Corni), aber man muss noch bemerken, dass sie im Laufe der Hallstatt B und C nicht mehr Vorkommen (Ignat 2000, 102 ff. Abb. 30.31). Dafür gibt es bis heute keine Erklärung. Über die befestigten Siedlungen der Gruppe, anhand die Grabungen in Preuteşti (Mănăstioara, Fundstelle „Ceta­­te“/Burg) referierten in einem Beitrag N. Ursulescu und D. Popovici (1993, 51 ff). Kartographieren der Bronzegegenstände der Gáva Kultur und deren ausführliche Bearbeitung, sowie die Existenz der me­tallurgischen Werkstätten in den Siedlungen der Kultur, hat in der letzten Zeit Bogdan P. Niculicä vom Bezirksmuseum Suceava in mehreren Beiträgen unternommen (Niculicä 2010, 321 ff. 2011 62, ff.; 2012 a.b.). Archäologische Feldbegehungen hat er in der Siedlung der Grăniceşti-Gruppe in Vârvata-Cetăţuie durchgeführt und einen Beitrag über die befestigte Siedlung und Funde veröffentlicht. Er datierte die Siedlung in Ha A (Niculicä 2011a, 388 ff.). Heute hören wir einen Vortrag aus dem Verbreitungsgebiet der „Grăniceşti-Gruppe“ von B. P. Niculicä über die neuen Forschungen. Bemerkungen über die Gáva Kultur. Geschichte und Stand der Forschung... 19

Next

/
Thumbnails
Contents