Ciubotă, Viorel (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria istorie-etnografie-artă 17-21/2. (2000-2004)
A. Istorie
Der Krieg der Sathmarer Rumänen firdie Vereinigung (1918-1919) 117 nur um Unzufreidenheit unter den Menschen zu stiften und um dadurch zu zeigen, dass Rumänien des Regierens unfähig ist. Zumal der Staat keine Mittel hatte, war es unumgänglich Steuer auf das steuerpflichtige Volk zu legen, was zu Unzufriedenheiten führte. Aber wir hoffen darauf, dass sich die Lage stabilisieren wird und unser Land ein großes und reiches Land mit zufreidenen und frohen Bürgern sein wird“16. Die Zeichen des Wiedergeburts erscheinen schon im letzten Trimester des Jahres 1919 und zwar im Bereich des Schulwesens und der Kultur, wo die Fortschritte sichtbar sind. Sie sind auch im Bankwesen zu erkennen, wo die Grundlagen für die ersten rumänischen Banken des neuen Ära gelegt werden, von den Banken, die später den Prozess der wirtschaftlichen Wiederbelebung unterstützen werden. Die großartigen Geschenisse vom Herbst des Jahres 1918 und im Jahre 1919 haben das Leben aller Bewohner des Sathmarer Gebietes tiegreifend geändert. Das wurde ausnahmslos von allen Bewohnern wahrgenommen, sowohl von den Rumänen als auch von den Ungarn. Es sollen hier nur ein paar von den vielen Beispielen stehen. Einer der aus Sathmar stammenden rumänischen Freiwilligen, der sich in Avezzano (Italien) befand, schickte eine Postkarte dem griechisch-katholischen Pfarrer von Supuru de Sus, in der er in einen Satz die Quintessenz der Art und Weise formulierte, wie die Leute die im Oktober angefangenen Veränderungen verstanden haben: „Die Welt hat sich geändert, seither wir uns nicht mehr gesehen haben. (Hervorhebung n.)“17. In einem anderen Brief, verschickt von George Terebes von Aurora (Illinois S.U.A.) am 1. August 1918 dem Pfarrer Iuliu Pop aus Ady Endre, bittet der Absender „möge der Pfarrer so gut sein und das aufmerksam lesen, denn das ist die erste Karte, die ich Rumänisch geschrieben habe“ (Hervorhebung n.) und am Ende stand „Es lebe Großrumänien“18. Das ist ein Beispiel dafür, wie die Rumänen aus Sathmar ihre Würde zurückbekommen haben, die jehrhundertelang von den aktuellen Herrscher zu Boden getreten wurde. Derselbe Gedanke der Wiedererweckung der Würde bei der rumänischen Bevölkerung von Sathmar kommt auch aus den Zeilen des „Aufrufs” hervor, der in Frauenbach lanciert wurde, anlässlich der Erscheinung der ersten Nummer einer rumänischen Zeitung im Komitat Sathmar mit dem symbolischen Titel „Wiedergeburt”: „Wir wollen, dass ihr wisst, dass wir Rumänen von einem Glaube, einer Sprache, von einer rumänischen Seele uns mit unserem väterlichen Zuhause vereinigen wollen wie es der Wille Gottes und unser ist: wir vereinigen uns um in dem heiligen und uns eigenen Vaterland, in Großrumänien zu leben.Wir wollen sagen, dass wir um unser rumänisches Land kämpfen, wir kämpfen, damit das ganze Volk dieses teuren Landes zufrieden und glücklich ist, damit es ein tüchtiges, zum Lernen freies und würdenvolles Volk wird. Wir wollen kämpfen, damit ihr besser leben könnt, damit der Boden, dessen ihr beraubt wurdet, wieder euch angehört, damit das Frucht euer Arbeit euch zukommt. Wir wollen jede fremde Macht loswerden, wir wollen, dass der rumänische Arbeiter für sich selbst arbeitet... Vom Schweiß eurer Arbeit soll keiner leben, aber ihr sollt euch über die Güter freuen, über diejenigen die Fremden sich gefreut haben, eure bisherigen Herrscher”19 20. Die Geschehnisse der Jahre 1918-1919 bedeuteten andererseits für die Sathmarer rumänische Bevölkerung eine richtige Auferstehung. Wenn wir in Betracht ziehen, dass die Befreiung dieser Region genau am Vorabend des Osterfestes stattfindet, ist es nicht zu verwundern, dass die damaligen Menschen dieses Ereignis als eine zweifache Auferstehung gedeutet haben: die Auferstehung „Christi, der nach dem Tode auferstanden ist, und uns versicherte, dass wir gleichermaßen zum Jüngsten Gericht auferstehen werden, und die zweite ist die Auferstehung des rumänischen Volkes, der sich jetzt zuferstanden, vom ungarischen Joch befreit fühl'2®. Die Vereinigung von 1918 hat tiefgründige Veränderungen in der kollektiven Mentalität der Rumänen hervorgerufen, so wie es Professor I. Scurtu in einem neuen Buch hervorgehoben hat: 16 Parohia Ortodoxă de Supuru de Sus, Cartea de aur...(Die Orthodoxe Pfarrgemeinde von Supuru de Sus, Das Goldene Buch...) f. 34. 17 Kreismuseum Sathmar, Sammlung Nationalbewegung..., nicht invent. Auf der Vorderseite der Postkarte steht ein rumänischer Freiwillige mit den nationalfärbigen Fahne und die Inschrift „Der Rumäne kommt nicht um Légioné Romena Italia Ottobre MCMXVIII“. 18 zitierte Stelle. 19 “Renaşterea” („Wiedergeburt“), Baia Mare, Jg.I, Nr. 2/7 Januar 1919, S. 1. 20 V. Ciubotă, Vicariatul... (Das Vikariat...), S. 166.