Satu Mare. Studii şi comunicări 2. (1972)
Arheologie - Istorie
ÜBER DAS AGRARPROBLEM IM KOMIT AT SATU MARE IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES 19. UND ANFGANG DES 20. JAHRHUNDERTS. (ZUSAMMENFASSUNG). Die vorliegende Arbeit stellt die wichstigten Aspekte des Agrarproblems im gevesenen Komitat Satu Mare in der ersten grossen Periode des siebenbürgischen Kapitalismus (1848—1914) dar. Nach der Revolution von 1848—49, als das Frondienstsystem aufgelöst wurde stellte sich auf dem untersuchten Territorium wieder das Agrarproblem, das sich durch folgende Merkmale Kennzeichnete : duch die ungelöste Lage der Kolonne inguilinis, den Mengel an Boden für einen grossen Teil der gewesenen Leibeigenen, das Problem der Benützung der Gemein dewalder und-wiesen, die Wiederbelebung des Kampfes der Bauernschaft für Grund und Boden. In dieser Arbeit gelangt der Verfasser zur Schlussfolgerung, dass der Hauptaspekt des Agrarproblems die Bodenfrage war. Nach der Auflösung der Leibeigenenhaft waren die Möglichkeiten der Bauernschaft, von den Grossgrundbesitzen unabhängig zu wirtscha ften, sehr beschränkt. Im Komitat Satu Mare konnte der Grossteil der Bauernschaft senie Existenz nicht sichern, ohne an den Ackerboden, an Wälder, Wiesen der Grossgrundbesitzer appelieren zu müssen. Die Form in der die Bauern den Grossgrundbesitz benützen, waren sehr manigfaltig. Hier wird die hauftigste Form analilysiert: das Teiiarbeitssystem. Im Jahre 1900 betrug îm Komitat Satu Mare die Zahl der Personen, die den Boden in Teilarbeitssystem bearbeitet 11 774 und die Flache des bearbeitetenn Bodens mehr als 40.000 Joch. Wenn man in Betracht zieht, dass die Gesamtzahl der Wirtschaften 45 517 und des Ackerbodens 446 350 Joch betrug, geht hervor, dass am Ende des 19. Jahrhunderts das Teilarbeitssystem eine bedeutende ökonomische Erscheinung war. Es verliert jedoch an Bedeutung da sich am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts das Grosspachter tum erheblich verstärkt. Im Jahre 1895 wurden 106 Grundbesitze verpachtet die mehr als 100 Joch umfas sten. 1910 betrug die Zahl dieser Wirtschaften schon 180. Am Ende des 19. Jhs. war der Hauptgrund des Bodenmangels der Bauernschaft der Grossgrundbesitz und die ungleichmässige Verteilung des Bodenfonds. 709 Wirtschaften mit über 100. Joch besassen 52,83% des ganzen Bodenfonds, mehr als die 45.000 Bauernwirtschaften insgesamt. Cca. 90 000 verdienende Personen hatten keinen Boden; sie bildeten das Agrarproletariat. Das Gepräge des Klassenkampfes der Bauern wurzelte in dieser Struktur der Bauernschaft.