L. Hably szerk.: Studia Botanica Hungarica 20. 1988 (Budapest, 1988)

Bunke, Zsuzsanna: Die ältesten Blütenpflanzen-Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest

JACQUIN, SCOPOLI, CRANTZ, WULFEN, MYGIND, HANKE, HACQUET und Andere ver­herrlicht. " (NEILREICH 1855:31). Diese Sammlung repräsentiert in der Tat eine Flora Ge­neralis : es enthält Arten z.B. aus England, Lappland, Astrachan, Karibeische Inseln, Peru usw. (Tafel II. 2, III. 1-2, VI. 2). Artenzahl war über 5000 gewesen. Selbst ANTON SCOPOLI (1725- 1788) schätzte hoch das Herbarium Mygindianum als er Informationen erhielt daraus: " Ligusticum Peloponesiacum ... hanc plantam vidi etiam in amplissimo Horto sicco Nobilissimi MYGINDI" ( Flora carniolica - Ed. II. 1772:205-206). Wenigstens ein Teil der ausländischen Pflanzen stammt von NICOLAUS JOSEPH JACQUIN (1727- 1817). Etiketten mit JACQUINs Handschrift wurden nach der Analyse des Textes identifiziert (Tafel II. 2), auch bei der Sa- pindaceae-Revision von Prof. L. RADLKOFER (München) wird eine Anmerkung von ihm in Anbetracht genommen. Zahlreiche Zeitgenossen-Handschriften warten noch auf ihre Erklä­rung. Das Herbarium Mygindianum katalogisierte KITAIBEL, Original im Landesarchiv . Bu­dapest. Weder Katalog noch Etiketten tragen Nummer; eine Signatur "H M" mit Bleistift ist wahrscheinlich HABERLEs Schrift (Tafel II. 1-2, III. 1-2, VI. 2). Er hatte die Absicht ''omnes collectiones separatas, herbarium R. Universitatis constituentes , série alphabetica in col­lectionem unicam fasciculatim coordinare, ut plantae comparandae in momento inveniri pos­sint. " (1830:60). Professor HABERLE konnte aber diese Einigungstätigkeit nicht vollbrin­gen; er schrieb: "Hicce labor, non exiguus, inceptus quidem, ad finem tarnen perductus non­dum est" (ebendort), sein tragischer Tod verhinderte ihn daran endgültig (GOMBOCZ 1914: 103). In der umfangreichen Mygind-Biographie von L. HOHENBÜHEL-HEUFLER erwähnt der Autor: "Nach den brieflichen Mittheilung des gegenwärtigen Professors der Botanik an der Universität in Pest Dr. JURÁNYI ist das Mygind'sche Herbar zum grössten Theile gut erhalten und den übrigen Herbarien der Universität eingereiht." (1870:909). Diese Sammlung wurde , mit dem Herbarium Crantzianum am Anfang unseres Jahrhun­derts als museales Material, von der Universität dem Nationalmuseum übergegeben. HEIN­RICH JOHANN NEPOMUK CRANTZ (1722- 1799) war bedeutender Naturforscher seiner Zeit, und auch - wie bekannt, - LINNÉ's Gegner. Sein Herbar, das zwischen 1757-1769 entstand, schenkte er seinem Schüler JACOB JOSEPH WINTERL (1739- 1809). Er ist unter ihnen der einzige, den CRANTZ in seinem Werk Stirpivm avstriacarvm . . . ed. II., erwähnt, undzwar an sieben Stellen. Z.B. : " Alysson saxatile . . . Pulcherrimam hanc omnibus botanicis austria­cis ignotam et aliis multis invisam plantam reperi 1767 in illo itinere, quod cum egregio Botanico Domino WINTERL medicináé Doctore institui in Durrenstain", ferner " Sisymbrium sinapistrum . . . Hanc plantam primus et jam ante aliquot annos in Austriae invenerat D. WIN­TERL M. O. vidi dein in eodem loco, quem mihi in botanisatione Gatterholz monstravit. " (1769: 16, 52). WINTERL wurde später der erste Professor der Chemie und Botanik an der neu errichteten ungarischen Universität. Unbekannt ist der Zeitpunkt, wann WINTERL das Herbarium Crantzianum erhielt. Nach WINTERLs Tod kam es in das Universitätsher bar und HABERLE liess es - wahrscheinlich im Jahre 1827 - katalogisieren: "Catalogus ad hocce herbarium non prostabat; talem conscribi curavi per D. WIERCZBICKI, tempore assisten­tiae eius; continet genera 525., species 1129." (HABERLE 1830:59). Heute besteht es aus mehr als 1840 Bögen; aus den inneren Proportionen geht hervor, dass es seinerzeit aber noch zahlreicher gewesen war. Der katalogisiernde PETER WIERZBICKI (1794-1847) war selbst hervorragender Botaniker und als Banat-Forscher bekannt (GOMBOCZ 1936:418-425). Der von WIERZBICKI geschriebene Katalog ist verlorengegangen. , CRANTZ sammelte in der Umgebung von Wien, am Schneeberg und in den Alpen im Grenzgebiete zwischen Niederösterreich und Steiermark. Sein Herbar enthält Typen im ho­her Zahl (KELLER 1943:95- 128, JÁVORKA 1957: 12; Tafel IV. 1). Es sind auch zahlreiche Pflanzen von Zeitgenossen zu finden, z.B. von SA VERIO MANETTI (1723-1784; Tafel IV. 2) Firenze, GIOVANNI MARSIG LI (1727- 1795) Padova, JOHANN PHILIPP RUE LING (1741-1803) Göttingen; mit einer Art ist auch ADAM CHENOT (1721- 1789) protomedicus Transsylvaniáé vertreten. Die hier befindlichen, von WINTERL gesammelten Exemplare, 21 Arten, davon 15 Blütenpflanzen besitzen für uns einen besonderen Wert (Tafel V. 1-2). WINTERL war es, der "binnen einem Jahrzehnte (1778- 1788) nach und nach die endemischen Pflanzen der so mannigfaltige pannonische Flora, etwa 50- 60 Arten" entdeckte (PRISZTER 1969:207). Nach WINTERLs Testament hinterliess er sein Herbar mit der Crantz-Kollektion der Universität in Pest; falls seiner Witwe-der Verdiensten des Verstorbenen und den Umständen gemäss ­Rente zugewiesen wird. Das Herbar des ersten Entdeckers der ungarischen Flora - mit den 1 1

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