Zs. P. Komáromy szerk.: Studia Botanica Hungarica 15. 1981 (Budapest, 1981)

Hajdu, Lajos; Orbán, Sándor: Über die grüne Pflanzenwelt der Baradla-Höhle bei Aggtelek (Ungarn)

Lampensystem nicht funktionierte. Die Höhle empfing immer mehr und mehr Besucher und dadurch nahm auch die Beleuchtungsdauer zu. Die Ausdehnung der Sommer-Besuchersaison Hess der Höhle immer kürzere dunkle Ruheperioden. Die ersten grüne Überzüge um die Lampen herum wurden zwischen 1965-70 wahrgenommen. Als unsere Proben gesammelt wurden (1974), waren schon schön breite Algenflecken zu finden, hie und da erschienen sogar Moose und Farne. Die Breite der ein­zelnen Bewuchsflecken ist nur dort grösser als ein halbes Meter, wo auf den interessanteren Tropfsteinbildungen das Licht mehrerer Scheinwerfer sich konzentriert. Ihrer Schönheit wegen be­kamen diese Bildungen seit langem (d.h. auch bei früheren Lampensystemen) Licht in bedeutendem Masse. Auch hier ist also die allgemeine Erfahrung treffend: die Verpflanzung der Höhle d.h. die Lampenflora gefährdet in erster Linie die wertvollsten Tropfsteine. Die rasche Entwicklung der Lampenflora in der Baradla zwang uns dringend die Arten zu un­tersuchen die diese Invasion verursachen. Unser Bestrebungen förderte die Tatsache, daBs aus die­ser Höhle überhaupt keine Lampenflora Funde in der Literatur (BOROS 1964, VAJDA 1966, VER­SEGHY 1965, VÖRÖSS 1969) vorzufinden waren. Im ersten Teil der Arbeit wird eine zusammenfassende Artenliste der Algen der Dunkelflora gegeben, im zweiten Teil werden die Algen, Moose und Farne der Lampenflora aufgezählt, der dritte Teil befasst Bich mit der Ökologie der Höhlenpflanzen, abschliessend bringen wir praktische Vorschläge für Art und Weise einer Bekämpfung. 1. Die Dunkelflora 1.1. Bemerkungen zur Methodik der Dunkelflorauntersuchung Eigene Untersuchungen über die Dunkelflora der Baradla wurden nicht durchgeführt. Die Not­wendigkeit einer Zusammenfassung der früheren verstreuten Resultate bzw. derer Richtigstellung begründet den nachfolgenden kompllativen Teil der Arbeit. Die Dunkelflora-Untersuchungen wurden nicht immer mit völlig exakten Methoden durchgeführt. CLAUS (1955> führte das indirekte Kulti­vierungsverfahren ein. An anderer Stelle (CLAUS 1962 p.195) begründet er sein Verfahren folgen­dermassen: "Das gewonnene Material wurde im Pflanzensystematischen Institut der Budapester Universität Eötvös Loránd mit steriler Knop Nährlösung aufgegossen, um zu erreichen, dass sich die in geringer Anzahl anwesenden und daher sehr schwer prüfbaren Algen vermehren". Hier besteht jedoch eine Fehlerquelle, die bei der Auswertung der Ergebnisse unbedingt berücksichtigt werden muss. Weil diese Vermehrung unter sehr abweichenden ökologischen Ver­hältnissen ablauft, enthält die Artenliste einerseits mehr, andererseits weniger Arten als in der Dunkelflora tatsächlich lebten (HAJDU 1971). Eine ständige Fehlerquelle ist ferner die Infektion solcher Algenkulturen im Laboratorium. PALIK z.B. goss die in Petri Schalen kultivierten Algen von Zeit zu Zeit mit steriler Nährlösung auf. Die zweite Untersuchungs série von CLAUS (1964) dient als Beweis dafür, dass die Artenliste auch solche Arten enthielt die in der Höhle nicht leb­ten. Nachdem CLAUS die an der Oberfläche kultivierten Proben in die Höhle zurückgebracht hat­te, erfolgte eine rasche Verminderung der Artenzahl. Die erörterte Kultivierungsmethode bietet leider keine Information über die wahren quantitativen Verhältnisse der Dunkelflora. Mit diesem Verfahren könnte man nur die potenzielle Lampenflora festsetzen. Es wird jedoch erwiesen, dass in der Baradla-Höhle praktisch keine Übereinstimmung bezüglich der Artenzusammensetzung zwi­schen den Angaben von CLAUS und der heute existierenden Lampenflora besteht. 1.2. Die Resultate der früheren Dunkelflora-Untersuchungen Der Ausdruck Dunkelflora wurde aufgrund einer Analogie mit den DOBAT* sehen (1963) Be­griff Lampenflora festgelegt. Wir verstehen darunter die Gesamtheit jener Pflanzen die in dunklen Teilen der Höhlen vegetieren, bzw. davon gezüchtet werden können. In der folgenden Liste der Dunkelflora sind die Algentaxa innerhalb der Stämme alphabetisch angeordnet und kontinuierlich numeriert. Die einzelnen Taxa wurden mit den, den systematischen-taxonomischen Gesichtspunkten heute entsprechenden Namen im Verzeichnis aufgeführt, so ist z.B. anstatt Tetrapedla reinschiana

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