Zs. P. Komáromy szerk.: Studia Botanica Hungarica 15. 1981 (Budapest, 1981)
Hajdu, Lajos; Orbán, Sándor: Über die grüne Pflanzenwelt der Baradla-Höhle bei Aggtelek (Ungarn)
leuchtungssyBtem: das Lampensystem wird den ganzen Tag über in Betrieb gehalten. Die Besucher können in der Höhle frei herumspazieren. Eine solches Beleuchtungssystem ermöglicht die schnelle Entwicklung grosser Pflanzenmengen, wie es schon die bisherigen Beispiele zeigen, so sollte dieses System keinesfalls übernommen werden. Die Beleuchtung der Baradla ist also gut, womit nicht gesagt wurde, dass man daran noch nicht bessern kann. Wir wollen sogar ausdrücklich betonen, dass es höchste Zeit ist mit allen möglichen Mitteln mit der Pflanzenbekämpfung anzufangen. Heute wächst die Mehrheit der Pflanzen um die ständig leuchtenden Ganglampen. Hier zeigt sich ebenfalls die übrigens offenbare Tatsache: das Licht limitiert in erster Linie die Pflanzenvegetation in der Höhle. Eine längere Beleuchtungsdauer - auch mit niedriger Leistung - ist gefährlicher als kurzes, intensives Licht. Die moderne ökologische Denkart fordert von uns die Beschränkung der pflanzlichen Lebensverhältnisse eine Herabsetzen der limitierenden Faktoren, anstatt nach Vernichtungsmethoden zu suchen. Das wichtigste Ziel ist das Herabsetzen der Be leuchtungsdauer und der Lichtintensität. Die Führungslampen sollen von niedriger Leistung sein. Die Zahl der zur selben Zeit leuchtenden Reflektoren muss verringert werden. Optimal wäre es, wenn die Scheinwerfer mit Drucktasten nur während den Erläuterungen eingeschaltet werden könnten. Die Leuchtkörper sollen möglichst so installiert werden, dass sie nicht eine allgemeine, sondern nur eine punktförmige Beleuchtung produzieren können. Der Lichthof der Ganglampen soll auf künstlichen Gebilde (z.B. Betontrottoir, Brücken, Kunststoffplatten u.s.w.) und nicht auf Tropfsteingebilde fallen. Zweiter, aber ebenso wichtiger begrenzender Faktor in der Höhle das Wasser. Eine Bekämpfungsmethode mit Austrocknen der belichteten Zone wurde früher (HAJDU et a l 1973) publiziert. Zu diesen Zwecken wurden empfohlen: Infrarothlampen, untergespannte Ganglampen, BetongeBimse für Wasserableitung von der Lampennähe u.s.w. Der schon vorhandene Pflanzenbewuchs sollte möglichst entfernt werden. Die einfachste Methode ist ein Abbürsten der Tropfsteingebilde, auf diese Weise haben wir die wenigsten Nebenwirkungen erreicht. Organische, anorganische Gifte, Ultraviolett-Strahlung können noch erwähnt werden, mit diesen Verfahren besitzen wir jedoch keine eigenen Erfahrungen. Als neues Gebiet der wissenschaftlichen Höhlenforschung ist das Kartographieren der Lampenflora zu betrachten. Auf einer detaillierten Höhlenkarte werden die einzelnen Lampen vermerkt. Bei jeder Lampe sollen wir auch die Leistung angeben. Lampenweise werden Form, Grösse, Artenzusammensetzung der Pflanzenflecke beschrieben. Nimmt man Kratzproben aus den Bewuchs und schickt dies einem Spezialisten zu (z.B. einem der Verfasser), so wird eine ausführliche Bestimmung der Arten durchgeführt. Es ist zu empfehlen die Besucherzahl oder noch besser die monatliche Beleuchtungsdauer in Stunden anzugeben (monatlicher Stromverbrauch geteilt durch Stromverbrauch in einer Stunde). Diese Angaben sind in der Beurteilung der Bewuchszunahme sehr wichtig. SCHRIFTTUM BOROS, Á. (1964): Über die Moose, die unter dem Einfluss der elektrischen Beleuchtung in das Innere der Höhlen in Ungarn und in der Tschechoslowakei eindringen. - Internat.J.Speleol. , (Weinheim), 1: 293-302. BOROS, Á. (1968): Bryogeographie und Bryoflora Ungarns. - Akadémiai Kiadó, Budapest, 466 pp. CLAUS, G. (1955): Algae and their Mode of Life in the Baradla Cave at Aggtelek. - Acta Bot.Hung., (Budapest), 2: 1-26. CLAUS, G. (1962): Beiträge zur Kenntnis der Algenflora der Abaligeter Höhle. - Hydroblologia • (Den Haag), 19: 192-222. CLAUS, G. (1963): Comments on the Species of the Genus Tetrapedia Reinsch (Chroococcaceae, Cyanophyta). - Hydroblologia , (Den Haag), 21: 266-274. CLAUS, G. (1964): Algae and Their Mode of Life in the Baradla Cave at Aggtelek E. - Internat.J. Speleol., (Weinheim), _li 13-17. DOBAT, K. (1963): "Höhlenalgen" bedrohen die Eiszeitmalereien von Lascaux. - Die Höhle,(Wien), 14: 41-45. DOBAT, K. (1966): Die Kryptogamenvegetation der Höhlen und Halbhöhlen im Bereich der Schwäbischen Alb. - Abh.Karst- u.Höhlenkunde, Reihe E, Heft 3^1-63.