J. Ujhelyi szerk.: Fragmenta Botanica 5. 1967. (Budapest, 1967)

Martinovsky, Jan O.; Radics, Ferenc: Bemerkungen über die Phytogeographie und Ökologie der in Ungarn vorkommenden Stipa-Arten XV. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Federgräser

mitteleuropäischen Stipa-Arten verträgt sie die höchste Som­merhitze und die durch sie hervorgerufene starke Trocken­heit. Sie ist also von allen unseren Stipa­Arten die xero­thermophilste Sippe. Bewiesen haben dies sorgfälltige expe­rimentelle Forschungen im Terrain, beziehungsweise auch ia Laboratorium (RYCHNOVSKÍ 1965, ULEHLOVÁ 1964, RYCHNOVSKÄ et ULEHLOVÁ" 1966) sowie direkte Beobachtungen in der Natur. Auf den wärmsten und trockensten Süd- und Síid westhängen des zen­traleuropäischen Hügellands und besonders unter den Gipfeln und Rücken der Hügel, wo im seichten Boden durch raschen Ab­fluss und durch Verdunstung das Niederschlagswasser rasch verschwindet, und wo keine andere Federgrasart mehr gedeiht, dort treffen wir manchmal noch üppige Haarfedergrasbestände (vergl. MARTINOVSKY 1967a). Dabei ist Stipa capillata kei­neswegs nur auf solche Standorte beschränkt, sondern sie be­gleitet andere Stipa-Sippen auch auf feuchterem Untergrund. Diese ziemlich breite Wasser- und Wärmeamplitude widerspie­gelt sich auch in ihrer Verbreitung in den zonalen Steppen Osteuropas. Die Pflanze kommt nicht nur in trockenen Stlpa­Steppen vor, sondern auch in feuchteren Waldsteppen im Nor­den, wie in stark wasserarmen Halbwüsten im Süden vor. Hier­bei ist zu bemerken, das s sie in Stipa-Steppen auf flachen Ebenen wächst, in Waldsteppen dagegen auf sonnigen Südhängen und in wasserarmen Halbwüsten auf feuchteren Terrainsenkun­gen. Ein derart hohes Anpassungsvermögen besitzen - ausser der Stipa joannis - keine in Mitteleuropa wachsenden Feder­gräser; russische Autoren bezeichnen diese Art als „Eury­xerophyt". Auch die Amplitude der Bodenansprüche dieser Art ist verhältnismässig breit. Ihr Optimum liegt unzweifelhaft auf kalkreichen Böden, z.B. auf Kalkstein, doch auch auf den ba­sischen Ergussgesteinen, wie z.B.auf Basalt, Andesit, Spilit und Diabas, wo sie manchmal in ausgedehnten Beständen er­scheint. Sie fehlt aber nicht einmal auf mild sauerem Pho­nolitboden,ja,hie und da treffen wir sie auch auf Granit und

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