Gertrude Enderle-Burcel, Dieter Stiefel, Alice Teichova (Hrsg.): Sonderband 9. „Zarte Bande” – Österreich und die europäischen planwirtschaftlichen Länder / „Delicate Relationships” – Austria and Europe’s Planned Economies (2006)

Andreas Resch: Die Außenhandelsbeziehungen zwischen dem RGW-Raum und Österreich in der Nachkriegszeit - dargestellt im Spiegel der österreichischen Außenhandelsstatistik

bezog vor allem mineralische Brennstoffe sowie diverse Halb- und Fertigwaren, chemische Erzeugnisse und Maschinen und Verkehrsmittel. Auf die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den beiden südöstlichen RGW-Mitgliedem Rumänien und Bulgarien entfielen zumeist lediglich zwischen 0,3 und 1,6 Prozent der österreichischen Ein- und Ausfuhren. Unter den Importen nach Österreich kam den Nahrungsmitteleinfuhren der relativ größte Stellenwert zu, unter den österreichischen Ausfuhren diversen Halb- und Fertigwaren (insbesondere Eisen und Stahl) sowie verschiedenen Maschinen und Verkehrsmitteln. Insgesamt behielten die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den ostmitteleuropäischen Staaten in ihrer Zusammensetzung jenes Grundmuster bei, das bereits im 19. Jahrhundert vorgeherrscht hatte: komplementärer Handel mit Industriewaren im Austausch gegen Agrarprodukte und Rohstoffe. Die Industrialisierungs- und Reformbestrebungen in den RGW-Staaten haben jedoch auch den Anteil an Halb- und Fertigwaren sowie Maschinen und Verkehrsmitteln unter den österreichischen Einfuhren aus dieser Region ansteigen lassen. Die Tschechoslowakei hatte von Beginn des Untersuchungszeitraumes an als industrialisierte Volkswirtschaft auftreten können, in den 1960er Jahren vermochte insbesondere Ungarn den Anteil seiner industriellen Produkte an den Ausfuhren nach Österreich wesentlich zu erhöhen. Die Außenhandelsbeziehungen zwischen dem RGW-Raum und Österreich 61

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