Gertrude Enderle-Burcel, Dieter Stiefel, Alice Teichova (Hrsg.): Sonderband 9. „Zarte Bande” – Österreich und die europäischen planwirtschaftlichen Länder / „Delicate Relationships” – Austria and Europe’s Planned Economies (2006)

Gertrude Enderle-Burcel: Josef Dobretsberger - ein politischer Grenzgänger im Ost-West-Handel

Gertrude Enderle-Burcel Siemens & Halske Ges.m.b.H.; Simmering-Graz-Pauker AG.; J. M. Voith AG., St. Pölten; Internationale Caliqua-Gesellschaft; Dr. Kloiber & Co., Wien." Zehn Jahre nach der Gründung führt Dobretsberger an: Die Mitgliederzahl des Österreichischen Büros für den Ost-West-Handel ist in den abgelaufenen Jahren nicht nur erheblich gestiegen, sondern es zählen heute die wichtigsten verstaatlichten und privaten Unternehmungen zu seinen Mitgliedern,100 * wie die beiden staatlichen Banken, Creditanstalt-Bankverein und Österreichische Länderbank sowie das Österreichische Creditinstitut. Bei der Fünfundzwanzigjahrfeier führt Dr. Legradi eine lange Liste an: [...] ich nenne nur die Verstaatlichte Industrie, angefangen von VöEST-Alpine und den Vereinigten Edelstahlwerken, Chemie Linz, Simmering-Graz-Pauker und Elin, aber auch Siemens und zahlreiche Tochtergesellschaften der Verstaatlichten, sowie Steyr- Daimler-Puch und Wagner-Birö gehören dazu. Unter den ebenfalls qualitätsbekannten, exportfähigen und exportinteressierten Firmen - hier gleich bei uns am Präsidiums die Maschinenfabrik Heid, die Treibacher Chemischen Werke. Zu unseren ältesten Mitgliedern, um nur einige zu nennen, zählen wir Hoerbiger, Grill & Grossmann, die Allgemeine Kugellagerfabrik und Ludwig Berger, Knittelfeld, Koenig & Bauer sowie Nowak & Tobisch, Stollack und Slavonia. Mitglieder sind seit dem Anfang auch zahlreiche bedeutende Handelsfirmen wie z. B. die Firma Ahomer, Bogner & Dr. Petziwal. Auch Firmen mittlerer Größe und spezialisierter Produktion haben ihren guten Platz in unserem Mitgliederkreis. Aus dem Bereich der Großbanken nenne ich als älteste Mitglieder nur die Creditanstalt-Bankverein und die Österreichische Länderbank. Zu den neuen Mitgliedern, über Beitritt wir uns besonders freuen, gehören die Girozentrale der Bank österreichischer Sparkassen und die Schoellerbank.KI Die angeführten Firmen waren auch alle durch Inserate in den Mitteilungen präsent. Über die Vorstandsmitglieder Fürst, Menasse, Spera kann geschlossen werden, dass auch KPÖ-nahe Firmen Mitglieder des Büros waren. Die Frage nach Finanzierung der Aktivitäten des Büros wird durch Dobretsberger und Legradi stets gleich beantwortet. Die Mitglieder - Verstaatlichte Industrie, Banken, kleinere Firmen mit einschlägigen Erzeugungsprogrammen und Handelsfirmen sicherten die Finanzierung. Von Anbeginn übte das Büro selbst keinerlei kommerzielle Tätigkeiten aus.102 103 Es übte kein Gewerbe aus und kassierte keine Provisionen. Zu Anzeigen beim Magistrat Wien und im Innenministerium kam es nur in der Anfangszeit.10' Als Starthilfe können vielleicht auch KPÖ-Gelder " Mitteilungen. Nr. 3, Juni/Juli 1959, Jahrgang 8, „Das Österreichische Büro für den Ost-West- Handel auf der österreichischen Wirtschaftsausstellung in Moskau'1, S. 2. 100 Mitteilungen, Nr. 2. Ende Mai 1962, Jahrgang 11, S. 10 „Zehn Jahre Österreichisches Büro für den Ost-West-Handel, Ausführungen des Herrn Univ.-Prof. Dr. J. Dobretsberger auf der Presse­konferenz am 14. Mai 1962. 11,1 Mitteilungen, Nr. 4, Dezember 1977, Jahrgang 26, „Fünfundzwanzig Jahre Österreichisches Büro für den Ost-West-Handel“, S. 3. 102 Mitteilungen, Nr. 2, Ende Mai 1962, Jahrgang I I, „Zehn Jahre Österreichisches Büro für den Ost- West-Handel“, S. 10; Mitteilungen, Nr. 4, Dezember 1982, Jahrgang 31, „30 Jahre Österreichisches Büro für den Ost-West-Handel ", S. I 103 Mitteilungen, Nr. 3, August 1953, Jahrgang 2, „In eigener Sache“. 150

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