Keményfi Róbert: A gömöri etnikai térmozaik. A történeti Gömör és Kis-Hont vármegye etnikai térszerkezetének változása - különös tekintettel a szlovák-magyar etnikai határ futására - Interethnica 3. (Komárom-Dunaszerdahely, 2002)
Térképek, táblázatok és ábrák jegyzéke
diese Studie ist es wichtig, die ethnische Geographie als einen besonderen, sich mit ethnischen Raumstrukturen beschäftigenden, ethnisch-statistische Zeitfolgen aufstellenden und analysierenden Zweig der Kulturgeographie zu verstehen. Das Wesen der geographischen Betrachtungsweise liegt in der Fragestellung, die durch die Erforschung ihrer Teilgebiete (z.B. Bevölkerungs-, Siedlungsgeographie) die Antwort auf die Frage sucht: Wie ist das Verhältnis des Menschen zu seinem Raum? Was für eine Wirkung übt der Mensch auf diesen aus? Wir verstehen unter „Raum" den grundlegenden Forschungsgegenstand der Geographie, sowohl den Natur-, als auch den „gesellschaftlichen" Raum. Die Fragestellung der Kulturgeographie richtet sich also auf die äußeren, räumlichen Beziehungen der menschlichen Anwesenheit, auf die im Laufe der geschichtlichen Entwicklung entstandene räumliche Anordnung der gesellschaftlichen Tätigkeit der Bevölkerung und konzentriert sich ausdrücklich auf die Zusammenhänge der Gegenwart, selbst wenn sie mit historischen Daten arbeitet. Wichtig ist noch darauf hinzuweisen, dass eine wichtige Methode dieses Wissenszweiges die Induktion ist: sie versucht durch die Zusammenfassung der lokalen Untersuchungen eine meßbare (!) Vergleichsbasis herzustellen, um dann daraus allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten zu erschließen. Den theoretischen Hintergrund und die Methoden der am Anfang der Arbeit formulierten Untersuchung der ethnischen Raumproblematik (im Komitat und in den Siedlungen) liefern also einerseits die Kulturgeographie, andererseits eines ihrer Teilgebiete, die ethnische Geographie. Bezüglich der Siedlungsforschungen will diese Arbeit aber „hinter" die Ergebnisse blicken, die auf den durch die Geographie gelieferten, äußeren, meßbaren, statistischen Daten basieren; dazu haben wir die Methoden der Volkskunde verwendet. Neben dem allgemeinen ungarischen Verständnis von Volkskunde als Sammelbegriff ist es notwendig, den Begriff zu erweitern: Aufgabe der Volkskunde ist es, die Lebensbedingungen und Lebensweisen der verschiedenen Bevölkerungschichten zu untersuchen und die kulturellen Unterschiede, die zwischen ethnischen und sozialen Gruppen sowohl der heutigen wie der historischen Gesellschaft in Europa bestehen, zu beschreiben, zu analysieren und zu erklären. Die Fragestellung der Volkskunde richtet sich auf die innere Struktur, die Zusammenhänge und die geschichtlichen Veränderungen der Kultur, besonders auf den Unterschied und die Eigenart der einzelnen Kulturen. Eine wichtige Methode der Volkskunde ist die Deduktion. Da ihr Ziel gerade das Erkennen und Hervorheben der charakteristischen, eigenartigen Kultur war (ist), kann sie - im Gegensatz zur Kulturgeographie - keine allgemeingültigen kulturellen Gesetzmäßigkeiten feststellen. Daneben bedient sie sich des Vergleichs, der sowohl auf der Ebene der einzelnen kulturellen Elemente, als auch durch die konkrete Nebeneinanderstellung der an einem Ort (z.B. einer Siedlung oder einer Gesellschaftsschicht) vorhandenen kulturellen Vorgänge ermöglicht wird, wodurch ähnliche oder unterschiedliche kulturelle Veränderungen und Tendenzen, aber auf keinen Fall Gesetzmäßigkeiten, Umrissen werden können. Der Gegensatz zwischen der Fragestellung der beiden Wissenschaften ist also: Geographie: => <= Volkskunde: die Auslegung des Allgemeinen des Einzelnen (Gesetzformulierung) (Typologisierung) Wegen der Unterschiede in der Fragestellung und Methode können die Ergebnisse der beiden Wissenschaften nicht kritiklos nebeneinander gestellt werden (qualitativquantitativer Annäherungsunterschied), die aus den einzelnen Teilgebieten jeweils erhaltenen Ergebnisse können einander nur genähert werden. 227