Simon Attila (szerk.): Esterházy János és a szlovenszkói Magyar Párt. Iratok a szlovákiai magyarok történetéhez (1938-1945) - Fontes Historiae Hungarorum 6. (Somorja, 2014)
Dokumentumok
Vereinbarung zwischen dem Reich und Ungarn sollen alle diese Flüchtlinge in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden. Jugendliche Flüchtlinge werden sofort über Wien nach Eger geleitet, wo sie als LW-/SS/ Helfer ausgebildet werden sollen. Eine Meldung beim HJ-Kriegseinsatzkommando Süd in Pressburg findet nicht statt. Die Stimmung der ungarischen Flüchtlinge ist zum großen Teil optimistisch, trotzdem sie ihr Hab und Gut verloren haben. Sie erwarten, dass der Ansturm der Bolschewisten durch die deutschen. Truppen aufgehalten wird und nehmen an, dass Preßburg weiterhin verschont bleibt. III. Bei den in den letzten Tagen in grösserer Zahl in Pressburg auftauchenden ungarischen Wehrmachtsangehörigen handelt es sich um versprengte Soldaten, die nicht, oder noch nicht zu ihren Truppen teilen zurückgekehrt sind. Sie wissen, dass sie verpflichtet sind sich auf der Frontleitstelle bei der Gesandtschaft zu melden, aber diese Meldung erfolgt in den seltensten Fällen, da die ungarischen Soldaten versuchen, bei Angehörigen der ungarischen Volksgruppe Verpflegung und Herberge zu bekommen. Anfänge wurde ihnen beides gern und willig gewährt. In letzter Zeit dagegen sind die Familien vorsichtiger geworden, da bekannt wurde, dass Razzien durchgeführt werden und sie dadurch Unannehmlichkeiten zu erwarten haben. Um sich trotzdem einen längeren Aufenthalt zu ermöglichen, verkaufen die Soldaten ihre Uniformen, Waffen und sonstige Ausrüstungsgegenstände. Die versuchen auch, sich Zivilkleider zu verschaffen, um leichter untertauchen zu können. Die Moral dieser Soldaten ist im allgemeinen schlecht. Sie erklären, sie hätten keine Lust, für eine verlorene Sache und für eine fremde Idee zu kämpfen. Außerdem beklagen sie sich, dass ihre Ausrüstung und ihre Verpflegung zu wünschen übrigließen. Sie erwählen von Truppenteilen, die nur eine Gelegenheit suchen würden, um zu den Sowjets überzulaufen. Auch ein „Levente”-Erzieher, der mit einem Flüchtlingstransport aus Ungarn gekommen ist, spricht davon, dass in ungarischen Militärkreisen eine große Aversion gegenüber der „neuen Richtung" vorhanden sei, und solange man die alten Fehler und Vorurteile nicht beseitigt hätte, könne man von einem Standhalten der ungarischen Truppen nicht gut sprechen. Besonders in den Offizierskreisen sei eine grosse Zurückhaltung der neuen Idee gegenüber zu bemerken. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Äußerungen von drei ungarischen Offizieren, die am 10.1.45 von der ungarischen Front kamen und sich einige Tage in Pressburg aufhielten. Sie beurteilen die augenblickliche Lage in Ungarn als günstig, wenn auch der Ansturm der Bolschewisten im Raum nordwestlich von Budapest ausserordentlich stark sei, so würden sie die deutsch-ungarische Front doch nicht durchstossen können. Auf die Frage, ob es wahr sei, dass viele ungarische Soldaten, darunter auch Elitetruppen zu den Bolschewisten übergelaufen seien, meinten die ungarischen Offiziere, dass diese Gerüchte nur „Feindpropaganda” seien. Abschließend kann zum ganzen Ungarnproblem in der Slowakei gesagt werden, dass sowohl die Flüchtlingsfrage, als auch das Problem der versprengten ungarischen Soldaten, wie insbesondere die Regelung des gesamten Lebens der Volksgruppe im slowakischen. Raum viel leichter zu lösen wäre, wenn eine arbeitsfähige Volksgruppenführung und Gesandtschaft vorhanden wäre. Dr. Glaser SS-Stu rm ba n nf ü h rer 275