Simon Attila (szerk.): Esterházy János és a szlovenszkói Magyar Párt. Iratok a szlovákiai magyarok történetéhez (1938-1945) - Fontes Historiae Hungarorum 6. (Somorja, 2014)
Dokumentumok
Eine in Pressburg bestehende Arbeitergruppe unter der Führung von Kubovsky nahm in den Jahren 1939 bis 1941 an Bedeutung zu, wurde jedoch von Esterhazy sehr stark bekämpft und zurückgedrängt. Die genannte Arbeitergruppe gehörte Gesinnungsmässig zu den ehemaligen ungarischen Nationalsozialisten (Führer Hubay), die sich später mit den Pfeilkreuzlern Szalasis vereinigten. Die Arbeitergruppe sollte im Jahre 1940 eine Versammlung abhalten, bei der ein Vertreter Hubays sprechen sollte die Versammlung wurde von Esterházy rechtzeitig gesprengt. Hierdurch hat die Gruppe eine umfangreiche Tätigkeit nicht mehr entfalten können. Eine besondere Rolle spielt der als Rechtsberater der Ungarischen Volksgruppe... Jude, Rechtsanwalt Dr. Marcell Szilárd, der ein unbedingter Gegner Esterhazys ist, sich mehr dem Grafen Csáky genähert hatte und Beziehungen zu den in der Nachkriegszeit und im Jahre 1939 in der Karpato-ukraine in Erscheinung getretenen ungarischen Freischärler Kreisen nach Ungarn selbst Hatte. Szilard war in seiner Einstellung immer den offiziellen deutschen Stellen gegenüber positiv und fühlte sich als ehemals österreichisch-ungarischen Offizier bündnismässig irgendwie an die vom Reich verfolgte Linie gebunden. Seine Einstellung hat er immer wieder betont; insbesondere wohl deshalb, weil er seitens slowakischer Stellen ausserordentlich scharf angegriffen wurde und als ungarisch jüdischer Intellektueller die Slowaken selbst als Helotenvolk betrachtete. Aus dem Redaktionskreis des „Magyar Hirlap“ sind die bereits obengenannten Somos, Limbacher und Ráhel als ehemalige Salonbolschewisten zu bezeichnen. Als positiv wird der Schriftleiter Zoltán Schmidt und als Schriftleiter Krepelka, der dichterisch tätig ist, bezeichnet. Eine ausserordentlich umstrittene Person ist der Schriftleiter Nemec, der als Statthalter für den jüdischen Inhaber des „Magyar Hirlap“ (früher „Esti Újság“) bezeichnet wird. Als positive Erscheinung ist noch der Schriftleiter Valla, der in der Deutschen Partei organisiert ist, zu Bezeichnen. Die den „Deutschen Stimmen“ nachgebildete Zeitschrift „Néplap“ („Volksblatt“), deren Chefredakteur der Schriftleiter Lukovich ist, wurde von Esterhazy als Gegenorgan gegen den „Magyar Hirlap“ ins Leben gerufen, um nicht zu stark an den „Magyar Hirlap“ gebunden zu sein. Lukovich wird als positiv bezeichnet und ist ein Gegner Esterhazys. Vorschlag: Die obenangeführte grobe Übersicht über die wesentlichen Kräfte der Ungarischen Volksgruppe in der Slowakei ergibt, dass die Magyarische Volksgruppe bei einer in Ungarn angebahnten neuen Entwicklung in einem positiven politischen Sinn in keiner Weise Schritt zu halten vermag und daher ein gewisses Negatívum an den Grenzen Ungarns darstellen würde. Die Ungarische Volksgruppe Hesse sich bei einer Reorganisierung und Ausschaltung der bedenklichen Persönlichkeiten auch als politischer Faktor im slowakischen Raum verwenden und könnte ausserdem als Ordnungselement herangezogen werden. Es wird daher vorgeschlagen, mit den angeführten positiven Kräften, Graf Csáky, Dr Duka, von hier aus unauffällig ins Gespräch zu kommen und nach dem Ergebnis dieser Besprechung entsprechend aktiv in die Entwicklung der Ungarischen Partei einzugreifen. Gleichzeitig müsste mit den positiven slowakischen Kräften eine Absprache hinsichtlich des Verhaltens der Slowaken den Magyaren gegenüber getroffen werden. Weiter ist als Sofortmassnahme die Festnahme der als bedenklich zu betrachtenden Vertreter der Magyarischen Volksgruppe und Presse zu erwähnen. (Unleserliche Unterschrift) SS-Hauptsturmführer 244