Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2017 - Acta Ethnologica Danubiana 18-19. (Dunaszerdahely-Komárno, 2017)

Tanulmányok, közlemények - Riskó Kata: Cigányzene városon és falun. Kapcsolatok a hagyomány különböző rétegei között

Zigeunermusik ist auch für die Melodien in der Tradition der „Verbunk-Musik“ des nörd­lichen Dialektgebietes der ungarischen Volksmusik (die auch das Ungamtum in der Slowakei umfasst) besonders charakteristisch. Auf diesem Gebiet war der volkstümliche „Verbunktanz“ auch im 20. Jahrhundert noch präsent - die Begleitmelodien dieser Tanzart sind häufig mit dem populärmusikalischen Stil „Verbunkos“, der am Ende des 18. Jahrhunderts erschienen ist, verwandt. Das Verbunk-Repertoire der in Restaurants spielenden Zigeunergruppen konnte sich zudem ab der zweiten Hälfte des Jahrhunderts - parallel zur Vermittlungstätigkeit der Musiker der naheliegenden Städte — auch durch die im Rundfunk und Fernsehen ausgestrahlte Musik zunehmend auf die dörflichen und kleinstädtischen Musikanten auswirken. Mangels geeigneter Sammlungsdaten ist es größtenteils nicht möglich, den Stellenwert einer Verbunk-Melodie innerhalb der Volkstradition eindeutig festzulegen - wir können uns lediglich die Erörterung der gesammelten Melodien, der verfügbaren Daten, Quellen und his­torischen Parallelen zum Ziel setzen. Dazu gehören Fragen wie z. B. inwieweit eine Melodie im Kreis der großstädtischen Zigeunerkapellen bekannt war oder inwiefern sich die volks­tümlichen Materialien von schriftlichen Quellen und von den im Handel verbreiteten popu­lärmusikalischen Aufnahmen unterscheiden - aber auch die Frage, was wir über die Funktion der Melodie (die vom volkstümlichen Interpreten vorgetragen wurde) innerhalb einer lokalen Tradition wissen. In meinem Aufsatz befasse ich mich mit verschiedenen, durch historische Quellen über­lieferten Verbunkos-Materialien, z. B. mit Werken von Márk Rózsavölgyi, weiter mit dem Verbunkos, der unter dem Namen Martinovics-Melodie bekannt wurde, sowie mit dem (János Bihari zugeschriebenen) Stück Mikor a pénze elfogyott (Als sein Geld alle war) — und mit de­ren Präsenz in der Volksmusik. Im Falle dieser Melodien lässt sich der Einfluss der Aufnahmen der bekanntesten Zigeunerprimasse aus den Großstädten demonstrieren, wobei die Tatsache, dass deren Großteil im Repertoire mehrerer Zigeunerkapellen aus verschiedenen Groß- und Kleinstädten präsent war, auf das Vorhandensein einer breiteren musikalischen Tradition ver­weist. Falls das kleinstädtische und dörfliche Publikum (bzw. auch nur ein Teil dessen) die Melodien sich nicht nur gerne angehört, sondern diese eventuell auch angefragt bzw. bestellt hat, können wir diese Verbunkmelodien auch als Elemente der instrumentalen Volksmusiktra­dition betrachten. 89

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