Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)

Tanulmányok - Hans Werner Retterath: A "Német Kelet Keresztje" Bac Harzburg mellett. Egy központi kitelepítési emlékmű, mint a Nyugat-ideológia, a háborús emlékmű kultusz és nép-nemzeti oltalmi munka folyománya (Összefoglalás)

Grenzkampfes in Schlesien den Schlesischen Ausschuss geleitet (1919-1921) und war 1933 als Mitglied der Zentrumspartei aus seinen Ämtern als Oberpräsident der preußischen Provinz Oberschlesien und Regierungspräsident von Oppeln entfernt worden (Hitze 2000). Somit diente er als erfahrener Grenzlandkämpfer, der nachweislich kein NSDAP-Mitglied gewesen war, als relativ unverdächtiges „Aushängeschild“. Mit seiner Rede reagierte Lukaschek auf die am 6. Juni 1950 erklärte Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze durch die DDR und den am 23. Juni 1950 erfolgten wechselseitigen Verzicht der DDR und der Tschechoslowakei auf Gebietsansprüche (Trutkowski 2011). Damit beanspruchte er außer den nun zu Polen gehörenden Gebieten auch das von 1918 bis 1938 zur Tschechoslowakei zählende Sudeten­gebiet für Deutschland. Mit seinen radikalen Worten zum Verzicht sanktionierte er jegliche Äußerung in Richtung Verzicht als „undeutsch“ und sprach diesen Personen indirekt die deut­sche Volkszugehörigkeit ab. Die Wappen stellte er als Erinnerungsträger der von ihm hoch emotionalisierten „Heimat“ vor. Dann griff er die Konstantinische Vision auf und machte sei­ner Politik ihren Sinnspruch zueigen. Einmal mehr wurde so mit einer Kernsentenz der Ideologie vom christlichen Abendland die enge Verbindung zwischen Deutschlands Zukunft und dem Kreuzdenkmal herausgestrichen. Neben Lukaschek wirkte die Anwesenheit Ernst Reuters als Besucherattraktion. Da er schon zurzeit der Blockade Westberlins durch die sowjetische Besatzungsmacht (Juni 1948 - Mai 1949) erfolgreich als Regierender Bürgermeister (West-)Berlins agiert hatte, war er zur Ikone des Widerstands gegen die Sowjets und den Kommunismus allgemein geworden. Es erstaunt jedoch, dass man ihn nicht reden ließ oder er nicht reden wollte. Nach Lukascheks Rede übergab Kettmann mit einigen Sätzen das Kreuz in die Obhut des Landes Niedersachsen. Unabhängig von der Bemessung der Schuld der älteren Generation müsse man die unbeteiligte Jugend davon ausnehmen. Abschließend forderte er unter Verweis auf die Jugend einen verdienten gerechten „Frieden in ungeteilten Grenzen“. Auf Kettmann folgte die Ansprache des niedersächsischen Flüchtlingsministers Heinrich Albertz (Kurze Ansprache des Herrn Flüchtlingsministers Pastor Albertz, KddtO I, 10). Der gebürtige Breslauer hatte sich bis zur Übernahme des Ministeramtes als evangelischer Flüchtlings­pfarrer betätigt. Er nahm das Denkmal in die Obhut des Landes und dankte dafür, dass mit dem Mahnmal durch Vertriebene und Einheimische das gesamtdeutsche Bewusstsein aufge­griffen worden sei, für das die Landesregierung immer eintrete. Das Kreuz an der Grenze solle der Landesregierung Verpflichtung für das tägliche Handeln sein, der Welt zu zeigen, „wie man im Frieden mit friedlichen Mitteln für die Gerechtigkeit kämpfen kann“. Nach die­sem „Gelöbnis“ wurde zum Ausklang der Feier von den Anwesenden das Niederländische Dankgebet gesungen. Mit der ln-Obhutnahme war nun das Land Niedersachsen für das Denkmal verantwort­lich, insbesondere für aufkommende Kosten. Wie schon früher schob Kettmann die Jugend vor, um ein Deutschland in den alten Grenzen zu fordern. Dabei ging er nicht auf die Schuld der Älteren näher ein und schwieg sich darüber aus, dass die Gebietsforderungen zwangsläu­fig Konflikte mit den Nachbarländern provozieren mussten. Minister Albertz bekräftigte die gesamtdeutsche Orientierung der Landesregierung und mahnte zur Friedfertigkeit. Das damals auf zahlreichen Vertriebenenveranstaltungen zu hörende Niederländische Dankgebet verweist als Bestandteil des Großen Zapfenstreichs auf eine preußisch-militärische Traditionslinie. Seit Wilhelm II. wurde es öffentlich viel gespielt und stand für die Verbindung von weltlicher Macht und Religion. In der NS-Zeit wurde es noch stärker zur Aufwertung „erhebender Feiern“ eingesetzt. Im Liedtext wurde der Beistand des gerechten Gottes bzw. der “Vorsehung“ behauptet, womit das eigene Denken und Handeln legitimiert werden sollte. Wiederholt zeigen sich Parallelen zur Einweihungsfeier des Tannenberg-86

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