Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)
Tanulmányok - Hans Werner Retterath: A "Német Kelet Keresztje" Bac Harzburg mellett. Egy központi kitelepítési emlékmű, mint a Nyugat-ideológia, a háborús emlékmű kultusz és nép-nemzeti oltalmi munka folyománya (Összefoglalás)
Wegen des Plakats hatte es im Umfeld des ZvD-Kreisvorstandes Auseinandersetzungen gegeben. In einem Protokoll wurden „Schwierigkeiten von Sudetenseite“ vermerkt, wohl deshalb weil der „Sudetengau“ auf dem Plakat (und auf den Plaketten) keinen Niederschlag gefunden hatte (Z.v.D. Amtsbezirk Bad Harzburg. Sitzung der Vorstände 25.5.50, KddtO I, 35). Entgegen der Abbildung in der „Harzburger Zeitung“ präsentierte die „Hannoversche Presse“ aus einer Einladungskarte eine andere Zeichnung, nämlich „die Karte Adolf Hitlers - ohne Korridor und mit Sudetenland“ (Jetzt hat Bad Harzburg sein Kreuz, Hannoversche Presse, 24.5.1950). Trotz des hämischen Untertons im Artikel der SPD-nahen Zeitung muss angesichts der Bestrebungen von „Sudetenseite“ davon ausgegangen werden, dass auch eine solche Grafik existierte und es sich nicht um eine retuschierte Karte gehandelt hat. Unabhängig davon macht die Angelegenheit deutlich, dass es unter den Vertriebenen eine aktive Gruppe gab, die im Osten eine Wiederherstellung der Grenzen des Großdeutschen Reiches wie im Zweiten Weltkrieg propagierte. Die bisher verbreiteten Sinngebungen des Kreuzes waren nicht ausreichend, denn bald schon wurde - wohl aus der Feder eines Vertriebenen - eine prima vista persönliche und alltagsnahe Begründung nachgereicht. Sie hob zusätzlich das Kreuz als Stätte des Totengedenkens hervor (Vom anderen Sinn des Kreuzes, HZ, 24.5.1950). „Dies Kreuz wird in den Menschen, die zu ihm kommen, nicht nur die Erinnerung an das verlorene Land wecken, sondern in gleich starkem Maße auch den Gedanken an die Angehörigen wachrufen, die der Heimatboden, von dem wir vertrieben wurden, deckt.“ Das Kreuz stehe für die Kreuze „auf den verlassenen, verödeten, ja zum Teil eingeebneten Friedhöfen des Ostlandes“ und für die Menschen, „die auf der Flucht starben, verkamen und irgendwo an unbekanntem Ort verscharrt wurden“. So hätte die Trauer der Hinterbliebenen, die keine Stätte zur Ehrung dieser Toten gewusst hätte, einen Platz gefunden. Damit werde das Kreuz zum „Kreuz der Namenlosen“, „von denen keine Kunde zu uns kam“. „Das Kreuz des deutschen Ostens wird unter diesem zwiefachen Gedanken stehen: Symbol für deutsches Land, auf das wir nie verzichten werden, und Erinnerungsstätte für unsere Toten, zu deren Ehren sich dies Kreuz aus dem Herzen Deutschlands heraus erheben soll.“ Es ist ein fester Bestandteil von Begräbnisbräuchen, im Gedenken an Tote auf deren Gräbern Kreuze aufzustellen. Diese Übung war sowohl bei Flüchtlingen als auch Einheimischen althergebrachte Praxis. Infolge von Flucht und Vertreibung war es den Hinterbliebenen nicht mehr möglich, an den Gräbern der Toten zu gedenken, die in der früheren Heimat ruhten oder unterwegs verstorben waren. Mangels „echter“ Gräber suchten so manche Vertriebene Ersatz. So schmückten sie an Allerseelen aufgelassene Gräber mit Blumen und Kerzen, das allgemeine Friedhofskreuz oder gar Feldkreuze; auch wurden Kerzen in einer Notunterkunft aufgestellt (Hanika 1957, 123f.).6 Hieraus entwickelte sich die Errichtung von Gruppenkreuzen auf den Friedhöfen der Zuzugsgebiete. Ab Ende der 1940er Jahre wurden dort zahlreiche große “Heimatkreuze” aufgestellt, damit die Vertriebenen einen Ort hatten, an dem sie kollektiv ihrer Verstorbenen gedenken konnten. Die Kreuze trugen Inschriften wie z.B. „Den Toten der Heimat“ (Hauptfriedhof Freiburg im Breisgau, errichtet 30. Oktober 1949 [Retterath 2005, bes. 89-94], oder Friedhof Aalen, errichtet Oktober 1950 [Bund der Vertriebenen Baden-Württemberg o.J.]).7 An diesen Kreuzen gedachte man besonders im Trauermonat November der Toten. Während das Gedenken am katholischen 6 Hanika hat diese Angaben ohne Quellenangabe zumeist bei Karasek-Langer (1950) entnommen. 7 Vgl. auch drei weitere Beispiele in: Christ unterwegs, 3 (1949), Nr. 12, Dez., S. 20. 76