Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2011 - Acta Ethnologica Danubiana 13. (Dunaszerdahely-Komárno, 2011)

Tanulmányok - Michael Prosser-Schell: Néprajzi-kultúrantropológiai megközelítések a "misztériumjátékhoz". Új aspektusok az ünnepkutatás egy klasszikus területén (Összefoglalás)

Bedingungen der Lageraufenthalte auf jeden Fall beibehalten will - und seien sie noch so prekär und rudimentär ausgestaltet. Selbst wenn die Aufführung im Sinne vormaliger Kriterien relativ unbeholfen oder fragmentarisch gewesen wäre, so trat doch die Frage nach dem Würdevollen oder einer etwaigen Ridikulösität des Ganzen in den Flintergrund. Das Mysterienspiel kehrte hier auf den alten kulturellen Kemplatz zurück, vorrangig ein reines Mittel der personen- und körpergebundenen Überlieferung zu sein: Worauf es ankam, war einfach die Weitergabe des Fest-Inhalts und seiner elementaren Bedeutung für die anwesen­de Gruppe. Es ist - dies zum Schluss - durchaus bemerkenswert, dass Befunde zur Überlieferungsin­tention, zur Affektivität und Emotionalität, sowie zur Umstrittenheit und Restriktion im Verhältnis zu einer gegebenen gouvemementalen Seite in einem anderen Zusammenhang bis in die Gegenwart beobachtet werden konnten: Im Jahre 2008 erschien unter dem Titel „Das Gedächtnis der Karpaten“ eine große, mehrere Jahrzehnte umfassende Feldarbeitsstudie des französischen Volkskundlers Jean Cuisenier im deutschen Publikationskreis. Cuisenier hat noch 1979 und 1991 in Rumänien zwei Beispiele von orthodoxen weihnachtlichen Mysterienspielen dokumentiert, einmal in Sirbi, das andere bei Sucevija in der Bukowina (wo das heute zum Weltkulturerbe ernannte Moldaukloster liegt). (Cuisenier 2008, 264-271) Hier ist das Schauspiel an den Verboten der Ceaucescu-Regierung vorbei weiter tradiert und 1991 unter den Zeichen der emotionalen Berührung wieder präsentiert worden.37 Literatur Bálint, Sándor 1976 Karácsony, Húsvét, Pünkösd. A nagyünnepek hazai és közép-európai hagyományvilágából [Weihnachten, Ostern, Pfingsten. Die Hochfeste in der einheimischen und der mitteleu­ropäischen Tradition], Budapest. Barna, Gábor (Hg.) 2004 Ethnology of Religion. Chapters from the European History of a Discipline. Budapest. Barna, Gábor 2004 The Szeged School of Ethnology. Budapest. Cuisenier, Jean 2000 Mémoire des Carpathes; la Roumanie millénaire: un regard intérieur. Paris. 2008 Das Gedächtnis der Karpaten. Rumänien und sein kulturelles Erbe: Innen- und Außenansichten. Übersetzt von Klaus Freckmann, mit Beiträgen von Klaus Freckmann, Bärbel Kerkhoff-Hader, Martin Rill, Burghart Schmidt. Marburg /Schriftenreihe zur Dendrochronologie und Bauforschung 6./ 37 „Verschiedene Informanten hatten mir detailliert die Geschichte mitgeteilt, aber ich konnte einer Aufführung wegen der Polizeikontrollen nie beiwohnen: Es war verboten. .. Als ich 1991 wieder nach Rumänien kam, nahm ich an, dass ich von diesem volkstümlichen Schauspiel [im frz. Original: ,jeu rituel“, s. Cuisenier 2000, S. 437] nur mehr das antreffen würde, was in der Erinnerung alter Leute haften geblieben war. Aber es gab eine Über­raschung: Man hatte das Stück im Januar [1991] wieder ans Tageslicht gebracht.“, dann weiter S. 265: „Die Alten beobachteten es mit großer Freude - denn der, der an Gott glaubt, kann nicht anders als berührt zu sein von der Schönheit dieser Gesänge. Und die Alten weinten, sie hatten Tränen in den Augen....“ (frz. Orig. : „Les vieux les regardaient et les écoutaient avec grande joie. Car celui qui croit en Dieu ne peut pas ne pas être tou­ché par le beauté des ces chants. Et ils [les vieux] avaient les larmes aux yeux.“ (Cuisenier 2008, 264; s. Cuisenier 2000, 440). 49 49

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