Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2010 - Acta Ethnologica Danubiana 12. (Dunaszerdahely-Komárno, 2010)

Krónika

László Lukács zum 60. Geburtstag In diesem Jahr 2010 dürfen wir Herrn Prof. Dr. László Lukács zum sechzigsten Geburt­stag gratulieren. László Lukács ist in der Bundesrepublik Deutschland kein Unbekannter. Ein erstes wichtiges Ausrufezeichen setzte er bereits in den 1980er Jahren, als er seine Zeit als Humboldt-Stipendiat am Institut für deutsche und vergleichende Volkskunde der Universität München bei Helge Gerndt, dem langjährigen Vorsitzenden der dgv, und Klaus Roth, dem Osteuropaspezialisten verbrachte. Hier entstanden mehrere Arbeiten, die vor einem deutschsprachigen Fachpublikum veröffentlicht werden konnten. Unter anderen erschien im „Jahrbuch für deutsche und osteuropäische Volkskunde“ 1984 sein Aufsatz über das System des traditionellen Weinberghütens in Mór. Wir haben damit einerseits einen instruktiven, an einer lokalen Welt exemplarisch vorgenommenen Untersuchungsbei­trag zur Arbeitsgeräteforschung vor uns, andererseits macht der Aufsatz auch noch einmal auf die historischen Modi der Zeitgliederung aufmerksam, als mit Hilfe des Glockenscha­lls über die Felder und Fluren die Arbeits- und Feierabendzeiten geregelt worden sind. Auch zum Lehrstuhl für Volkskunde der Universität Passau konnte Lukács gute Be­ziehungen pflegen, und vielen Studierenden von dort sind die wissenschaftlichen Exkur­sionen noch in lebhafter Erinnerung, die unter der Leitung von Walter Hartinger nach Ungarn führten, wo Lukács1 die Gruppen empfangen konnte und Landeskunde im besten Sinne vermittelt hat. Nicht unerwähnt sollen seine auch in deutscher Sprache publizierten Arbeiten über die „Siedlungen auf beiden Ufern der Donau“ und gerade auch über die inzwischen von den allen Anrainerstaaten schön ornamentierte Quelle des zweitgrößten europäischen Flusses in Donaueschingen bleiben. Schwerpunkt der Forschungen, die auch in Deutsch publiziert wurden, aber war weiterhin die Architektur der ,pinceszék1 und die Transformationen der Winzerkultur im Komitat Székesfehérvár, die schließlich in seiner großen Schrift inner­halb des Bandes „Édes szőlő - tüzes bor“ zur Rebbaukultur der Region um den Velen­cer See bis 2005 gipfelte. Hier werden detailliert die Anpassungen der Infrastruktur durch die Wandlungsvorgänge der Moderne und zugleich der Renovation und Rekonstruktion vormoderner Kulturelemente wie historischer Baudenkmäler und historischer, typisieren­der, dem je spezifischen Berufsstand zugeordneter Brauchformen systematisch aufgenom­men und geschildert. Die Ergebnisse seiner Erhebungen hat Lukács in einem denkwürdi­gen Vortrag zum St.Urban-Fest und -Denkmälern 2005 am Johannes-Künzig-Institut der­art spannend und mitreißend vorgetragen, dass sein Redebeitrag von Hochrufen aus dem Publikum begleitet wurde, ein zumindest in unserer Erinnerung einmaliges Geschehnis. Ebenso konnte der in Freiburg wichtige Teilaspekte seines Akademie-Doktorats zum Thema „Weihnachtsfest11 vorstellen. Im Rahmen eines zweiten Humboldt-Stipendien-Aufenthaltes hielt Lukács ein Seminar am Freiburger Institut für Volkskunde/ Europäische Ethnologie zur Volkskunde in Ungarn. Er hat an weiteren großen Tagungen an der Universität Freiburg und des Johannes- Künzig-Instituts mitgewirkt: So etwa an der internationalen Tagung „Fastnacht in Europa“, die Werner Mezger 2007 ausgerichtet hat, und auf der er die Brauchform des Fastnacht­sdienstags von Moha behandelt hat. Der ,tikverőzés1 war ein Phänomen, zu dem der Unter­zeichnete Michael Prosser-Schell übrigens von Lukács einmal selbst eingeladen war - was ihm durchaus unvergesslich positiv in Erinnerung geblieben ist. Ebenso unvergesslich wirk­te schließlich 2010 der Besuch der großartigen, neugestalteten volkskundlichen Präsenta­tion in „seiner“ Abteilung des König-St.-Stephan Museums in Székesfehérvár. 205

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