Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)
Tanulmányok - Lukács László: Az adventi koszorú elterjedésének történetéhez (Összefoglalás)
kleinen Mitteilungen können als erste Erwähnungen des Adventskranzes in der volkskundlichen Literatur Ungarns betrachtet werden. Mein Kollege József Gelencsér hat in unserem gemeinsam geschriebenen Buch über die Volksbräuche des Komitats Weißenburg eine sehr frühe Erscheinungsperiode für den Adventskranz aus dem Mórer-Tal und dem Zämolyer-Becken erwähnt: „In Csákvár ist in der Zwischenkriegszeit bei einigen Familien der Adventskranz erschienen, wahrscheinlich mit deutscher Einwirkung. Er hat einen Durchmesser von ca. 20 cm, wurde aus Tannenzweigen angefertigt, er hatte vier Kerzen, die die vier Adventswochen symbolisieren, und wurde auf die Kommode gestellt. Jeden Adventssonntag wurde während des Abendgebetes eine zusätzliche Kerze angezündet, so wurde sein Licht auf Weihnachten zu immer stärker. In Csókakő, Sőréd und Bodajk werden in der Kirche schon seit langem Adventskränze benutzt, der Pfarrer zündet immer vor Beginn der Messe eine Kerze an. In den Wohnungen wird er aber nicht benutzt” (Gelencsér-Lukács 1991,251). In seinem späteren Artikel schrieb József Gelencsér, dass die große Verbreitung des Adventskranzes Ende der 1980er Jahre begonnen hat, nachdem er bei kirchlichen Ritualen seinen Platz gefunden habe. Der Stuhlweißenburger Domherr, heute Großpobst, János Kiss sagt, dass der Adventskranz schon seit langem (den 1950er Jahren) Teil der Liturgie gewesen sei (Gelencsér 1996, 9). Ignác János Sulyok, bischöflicher Bibliothekar und Archivar von Stuhlweißenburg, sagte in den 80er Jahren, die Behörde der Diözese hätte sich Ende der 1950er Jahren damit beschäftigt, ob der Adventskranz in die Kirche aufgenommen werden könnte. Aus der Sammlung von Árpád Együd wissen wir, dass zur selben Zeit der Adventskranz im benachbarten Somogy akzeptiert worden war (Együd-Szapu 1994, 9). Über seine Verbreitung in der heutigen Süd-Slowakei gibt auf Grund des Fragebogens im Jahr 1999 die Studie von József Liszka Auskunft. Der Adventskranz begann sich Ende der 1990er Jahre in der Süd-Slowakei zu verbreiten, besonders in den Städten, bei den Intellektuellen, den Unternehmern und bei der Kirche: In Komorn hat der Pfarrer am ersten Adventsonntag 1999 in der Hl. Rosalia-Kirche 20 Adventskränze geweiht, und alle drei Konfessionen pflegen den Brauch des Adventskranzes. In Köbölkút (slow. Gbelce; ehemaliger Komitat Esztergom) hat sich auch eine Weihe der Adventskränze eingebürgert, aber nur bei den Katholiken (Liszka 2000, 153-154). Die Verbreitung des Adventskranzes in Siebenbürgen hat Ferenc Pozsony mit der Wirkung der Sachsen erklärt, denn der Kranz ist in den sächsisch-ungarisch gemischten Familien zuerst erschienen. Die Sachsen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland umgesiedelt sind, haben ihren in Siebenbürgen gebliebenen Angehörigen einen Adventskranz als Weihnachtsgeschenk mitgebracht. Die in die ehemaligen sächsischen Städte (Kronstadt, Reps, Schässburg) einziehenden Ungarn haben schon in den 1970er Jahren kleinere grüne Tannenkränze gemacht oder gekauft, die sie dann mit roten und weißen (also nationalfarbigen) Schleifen und Kerzen schmückten. Die Kirche, die Schule und der Handel hat auch hier bei der Verbreitung eine große Rolle gespielt (Pozsony 1998, 231-232). Auf dem sog. Salzgebiet im Szeklerlande haben die Kalvinisten den Brauch von den Katholiken übernommen: „Am Anfang des weihnachtlichen Fastens haben die Katholiken des Salzgebietes Tannenkränze mit vier Kerzen angefertigt und jede Woche eine Kerze angezündet. Sicher - klagten die Protestanten von Parajd und Korond - wir machen schon auch Kränze, allmählich werden wir ihnen ähnlich” (Madar 1998, 231-232). In die Woiwodina kam der Adventskranz durch Ungarn in den 1990er Jahren. Bemerkenswert ist, dass die früher in Österreich und in Deutschland arbeitenden jugoslawischen Gastarbeiter nichts zu seiner Verbreitung beigetragen haben (Liszka 2000, 149). 72