Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)
Tanulmányok - Lukács László: Az adventi koszorú elterjedésének történetéhez (Összefoglalás)
Acta Ethnologien Danubianu 7 (2005), Komárom—Komárno Zur Geschichte der Verbreitung des Adventskranzes László Lukács Ich soll Dich suchen mit der Sehnsucht, Ich sehne mich nach Dir mit der Suche! Mit der Liebe soll ich Dich finden, Und soll ich Dich lieben mit dem Finden. Die als Motto gewählten Zeilen des Gebetes vom englischen Kirchenvater, dem Heiligen Anselmus von Canterbury (1033-1109), drücken das Warten zur Adventszeit, die Vorbereitung auf die Ankunft Christi aus, deren Hilfsmittel in Mitteleuropa der Adventskranz ist. Der Anfang des liturgischen kirchlichen Jahres ist der Advent, der Volkssprache nach advent, ádvint. Das Wort stammt aus dem lateinischen adventus Domini (die Ankunft des Herren). Der Kirche nach ist er eine heilige Zeit, im Mittelalter war er außerdem noch Zeit des Fastens als Vorbereitung auf Weihnachten (Bálint 1973. 15.; Gáncs-Szabó 2003). ln seinem 1757 erschienenen Buch Der heilige Heortokrates, oder kurze Geschichte der christlichen Feste hat Péter Bod (1712-1769), reformierter Prediger im siebenbürgischen Magyarigen, Folgendes geschrieben: „Domenico Adventus. Adventsonntag. So werden heute die vier Wochen vor Weihnachten genannt. Früher waren es sechs Wochen, beginnend mit dem Tag des Hl. Martinus (die griechische Kirchengemeinde beginnt ihr Fasten auch heute noch an diesem Tag), aber bei den Latinisierten wurde er auf vier Wochen gekürzt. Denn Christ hat vier Ankünfte: 1. Als er zu Fleisch und Blut wurde; 2. wenn er in die Herzen hineinfliegt und den Mensch bekehrt; 3. wenn er zum Jüngsten Gericht kommt. Allgemein beginnt der Advent mit dem Tag des Hl. Andreas, da diese Tage zum Nachdenken über die Verkörperlichung Christi, zum Anfang des Fastens da waren..(Bod 1757, 3 1 ) Deshalb wurde die Adventszeit in Szeged kisbiit (kleines Fasten), in Tápé adventhüt (adventliches Fasten) genannt. Mittwoch und Freitag gab es ein strenges Fasten, am Samstag musste man sich nur von den Fleischgerichten fernhalten (Bálint 1973, 16; Bálint 1980, III: 214). Zur Adventszeit gab es auch keine lauten Festlichkeiten, die 1907 geborene Mezőkövesdéi' Gedingarbeiterin Margit Gari erinnert sich so: „Der Advent war für uns die Zeit der Erwartung von Christus, Vorläufer der Geburt des Christkinds. Wir haben gewartet, gebetet und haben uns gefreut, dass zu Weihnachten... Der Advent begann nach dem Andreastag, der die Musik einschloss. Wenn sich Andreas näherte, wussten wir, dass es leider vorbei mit der Freude ist. Am Andreastag gingen wir zur ersten Morgenmesse. Als der erste Adventstag anbrach, bereiteten wir schon die Unterkunft vor, aber nicht in unserem Haus, sondern in unseren Herzen” (Fél 1993, 239; Fél 1983, 298-299.) Im 19. Jahrhundert ist im protestantischen Norddeutschland ein Brauch entstanden, der den wichtigsten Sinn des Advents ausdrückte: das Erwarten der Weihnachtszeit, ln den 67