Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2005 - Acta Ethnologica Danubiana 7. (Dunaszerdahely-Komárno, 2005)
Tanulmányok - Viga Gyula: A változó és változatlan. A hagyományos gazdálkodás, a paraszti társadalom és kultúra változásának főbb vonásai a Bodrogközben a 19 - 20. században
ner Untersuchung ist, dass die Gestaltung der Landschaft durch mehrere Generationen in erster Linie der Ausbreitung des Nährbodens diente, und erst sekundär der Nutzung von Gewässern. Der Verfasser sucht mit seinen Forschungen auf folgende Fragen eine Antwort zu bekommen: a) War der Bodrograum bzw. seine Bevölkerung tatsächlich eine isolierte, in der traditionellen Kultur archaische Züge konservierende Landschaft bzw. Volksgruppe im 19. und 20. Jahrhundert, wie dies in den ethnographischen Forschungen behauptet wurde? b) Auf welche Weise beeinflusste die große landschaftliche Umwälzung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - die Trockenlegung und Flussregelung - die Physiognomie des Bodrograumes? Sind die nachfolgenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen Folgen dieser Landschaftsveränderung, bzw. welche anderen Faktoren spielten dabei noch eine Rolle? c) Inwieweit wurden im Prozess der Verbürgerlichung in Ungarn traditionelle Lebensweise, Gesellschaft und Kultur im Bodrograum verändert? Was waren die Ursachen für diese Veränderungen? Welche sind die Veränderungen beschleunigenden, bzw. bremsenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren? d) Sind Lebensweise und Kultur außerhalb der Trianoner Staatsgrenzen (also einer ungarischen Gruppe außerhalb der Staatsgrenze) im Bodrograum in der heutigen Slowakei tatsächlich archaistischer als in den Dörfern des Bodrograums im Mutterland, oder im Vergleich zur Kultur des 20. Jahrhunderts ähnlichen Landschaften? e) Sind Veränderungen im Leben der Siedlungen und Dorfgemeinschaften, die nach dem 19. Jahrhundert entstanden, schon immer vorhandende Gegebenheiten, oder sind diese durch Veränderungen und neue Faktoren verursacht worden? Der Aufbau der Abhandlung wird durch drei theoretische Achsen bestimmt: a) Die Problematik von Tradition und Veränderung, das Verhältnis von Tradition und Modernisation, mit Rücksicht auf wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen und Varianten des Bauerntums der untersuchten historischen Landschaft im 19 20. Jahrhundert, b) Das Verhältnis zwischen der Landschaft und der in dieser Kultur lebenden Gemeinschaften, die Zusammenhänge zwischen den Landschaftsveränderungen und den historischen Etappen der traditionellen Kultur. Die allgemeine Problematik des Veränderlichen und des Unveränderlichen, des Veränderbaren und des Unveränderbaren kann hier in früheren und veränderten Varianten der Mikroräume der historischen Landschaft verstanden werden. Die Zustandsänderungen der Kulturlandschuß spiegeln die Veränderungen in der Lebensweise der einzelnen Gruppen wieder. Die Generationen der Bevölkerung der Landschaft lebten in sonderbaren, manchmal ambivalenten Beziehungen zu der Landschaft, von der sie umgeben waren. Sie haben die Gegebenheiten der Landschaft nicht einfach angenommen, sondern bemühten sich, sich in die Qualität der Umgebung einzumischen: Wälder wurden von Generationen gefällt, Flusswege beeinflusst. Meiner Beurteilung nach gab es einen Kampf um die Qualität der Kanäle und Flüsse, bzw. der Wiesen und Weiden, und nicht um die Benutzung von Gewässern. Im Falle des Bodrograumes stehen die Wasserregelungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entsprechend den Gegebenheiten der einzelnen Mikroregionen in engem Zusammenhang mit dem Anwachsen der Bevölkerungszahl, mit teilweiser Veränderung der Grenzbenutzung und der gesamten bäuerlichen Bewirtschaftung und der Umgestaltung der Siedlungshierarchie, c) Gestaltung der landschaftlichen Beziehungen, Funktionieren ihres Systems und ihre Zustände. Meiner Beurteilung nach hängen Funktionieren und Lebensqualität der Bauernschaft in den Dörfern des Bodrograumes von der Geschichte der Beziehungen nach außen in erster Linie von Märkten - ab. Die Vollentfaltung der wirtschaftlichen Beziehungen ist die Triebkraft der Wirtschaft und Modernisierung der Landschaft. Diese zu erreichen determiniert die Lebensqualität der einzelnen Mikroregionen und das Funktionieren der Siedlungen. Die landschaftlichen Beziehungen sind Möglichkeiten für einen Ausbruch aus der Isolation, sie sind Träger von Veränderungen und Chancen für einen Aufstieg. Die Mitglieder in diesen Beziehungen, die von ihnen verbreiteten Waren und Produkte sind kein Zufall: sie spiegeln Güter und Mängel der Landschaft wieder, bzw. deuten ihre Proportionen und die Struktur ihrer Veränderungen an. Deswegen widmete ich diesem Themenkreis relativ große Aufmerksamkeit. Das umfangreiche Kapitel beinhaltet auch die bedeutendste Datenbasis der Dissertation. Ausdrücklich betonte ich die Rolle des Verkehrs, vor allem die der Bahn, da ihre Anwesenheit bzw. Abwesenheit den wirtschaftlichen Bewegungsraum und die Strategie in den Dörfern des Bodrograumes polarisiert. (Übersetzt von Zsuzsanna Sä/i) 130