Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2002 - Acta Ethnologica Danubiana 4. (Dunaszerdahely-Komárno, 2002)
A kisemlékkutatók 15. nemzetközi tanácskozásának előadásaiból - Liszka József: Szakrális Kisemlék Archívum Komáromban
Acta Ethnologien Danubiana 4 (2002), Komárom-Dunaszerdahely • ..■■f' Archiv für sakrale Kleindenkmäler in Komorn Bericht JÓZSEF LiSZKA Erforschung, Dokumentation und Präsentation von Andenken der Volksreligiösität in vielen Teilen Europas haben eine alte Tradition und diese funktionieren in institutioneilen Rahmen; demgegenüber gibt es in Ost-Mittel-Europa keine wesentlichen Traditionen desselben. Auf dem ganzen ungarischen Sprachgebiet, und auch in der Slowakei, gibt es keine solche Institutionen, Museen oder Organisationen, die sich mit dieser Gedenk- und Denkmalgruppe beschäftigen, obwohl sie eine große religiöse, kulturhistorische, ethnologische und kunsthistorische Bedeutung hat. Aber gerade diese Andenken und Denkmäler von Volksfrömmigkeit und Privatandacht sind am meistens bedroht; und wenn der erste Schritt nicht rechtzeitig getan wird, muß mit unersetzlichen Schäden gerechnet werden. Es geht um Hochkreuze, Kreuzbilder, Bildstöcke an den Straßen, um auf Baumstämme gefestigte Bilder (Bildbäume), um Statuen von Heiligen, um Weg- und Grabkapellen, um Grabzeichen an Friedhöfen usw. Diese Denkmäler befinden sich im Inneren der Siedlungen bzw. in der Feldmark dieser. Mit Dokumentation und Schutz dieser beschäftigte sich bis jetzt auf unserem Gebiet niemand. Um diesen Mangel zu beseitigen, ist am Forschungszentrum für Europäische Ethnologie das Archiv für sakrale Kleindenkmäler gegründet worden, das zur Zeit in der Region einmalig ist. Es geht um eine solche, ständig wachsende Datenbasis, die die sakralen Kleindenkmäler der gegeben Region in ihren Geschichtlichkeit und Veränderungen ganz und gar beinhaltet. Die auf solche Weise herausgebildete Datenbasis können sich einerseits die Fachleute des Denkmalschutzes zunutze machen, z. B. wenn für Selbstverwaltungen der Region bei Siedlungserweiterung fachkundige Begutachtungen benötigt werden; anderseits kann diese Basis sowohl für Folkloreforscher oder Ethnographen, als auch für Kulturhistoriker und Religionshistoriker zu einer wichtigen Quelle werden. Unsere ersten Ergebisse in der Kleindenkmalforschung könnten wir im Rahmen einer Fotoausstellung Sakrale Kleindenmäler in der Kleinen Tiefebene presentieren. Die Austeilung wurde in Zusammenarbeit mit dem János Xántus Museum in Raab (Ungarn) realisiert und nach der Komorner Eröffnung im Oktober 1998, wurde in Preßburg, Kaschau, Trebišov, sowie in Budapest und Csorna (Ungarn) presentiert. Die Teilnehmer der 14. Internationalen Tagung der Kleindenkmalforschung konnten sie im Mai 2000 in Bad Aussee besichtigen. 75