Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2000-2001 - Acta Ethnologica Danubiana 2-3. (Dunaszerdahely-Komárom, 2001)

3. Fórum

Acta Ethnologica Danubiana 2-3 (2000-2001), Komárom-Komárno Typisch deutsch? (Randbemerkungen zur Publikation von Hermann Bausinger) Liszka József Jörg von Uthmann wählte in seiner vor einigen Jahren erschienen Zusammenstellung ver­mutlich die wirkunsvollste Art und Weise, nationalen Vorurteilen ein für allemal Vorbeu­gen zu können. Dank eines Verlages in Hamburg hatte stellte er nämlich eine - auf Völker eingehende - Anthologie der natio­nalen Vorurteile zusammen. Ihren täglichen Gebrauch empfiehlt er - mit kaum verhüllter Ironie, nach dem Vorbild der mittelalterlichen Stundenbücher der frommen Christen - allen, die die “Überfremdung” Deutschlands ver­hindern möchten. Mit all ihren vorstellbaren schlechten Eigenschaften erscheinen hier sowohl Türken und Araber als auch Franzosen, Tschechen oder Belgier, ja auch - in Gesellschaft der Balkanvölker! - die Ungarn fehlen nicht. Doch da blickt der Pferdefuß der (Selbst-)Ironie hervor: die Deutschen (und zudem die Österreicher und Schweizer) erhalten auch ordentlich ihren Teil; weiterhin auch die Christen als Gleichgewicht zur jüdischen Zusammenstellung, da der Autor nicht entscheiden konnte, ob die Juden ein Volk oder eine Religion sind. Wer die Zitaten- und Spruch-Sammlung von Tacitus durch Luther und Bismarck bis Thomas Mann, Hitler oder Adenauer durchliest, kann feststellen, daß die Nachbarn aller Völker schmutzig und faul sind, alle sind Betrüger und Diebe, ihre Frauen “reizlose Trampel oder aufgedonnerte Nutten ". “Dieses Schema kann nach Belieben auf die von uns nicht erwähnten Völker übertragen werden " - gibt der Ver­fasser die allgemeingültige Gebrauchsanweisung an (Jörg von Uthmann: Vorurteile halten warm. Einige bescheidene Vorschläge, der Überfremdung Deutschlands zu wehren, nebst einer praktischen Anleitung für Stammtischgespräche. Hamburg: Hoffmann und Campe 1995, S. 254). Das Thema ist letztendlich gar nicht neu, denn die Problematik der nationalen Stereotypien umfaßt heute schon eine riesige Literatur. Nur von den letzterschienenen Titeln soll an dieser Stelle die Abhandlung von Péter Hanák erwähnt werden {Das Bild vom Hermann Bausinger Typisch deutsch Wie deutsch sind die Deutschen? beck^e 253

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