Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2000-2001 - Acta Ethnologica Danubiana 2-3. (Dunaszerdahely-Komárom, 2001)

1. Tanulmányok - Voigt Vilmos: A nyelvsziget jelentése és jelentősége

Acta Ethnologica Danubiana 2-3 (2000-2001), Komárom-Komárno Bedeutung und Beleuchtung der Sprachinsel Vilmos Voigt Dem Andenken meines verehrten Lehrers (auch) in der Volkskunde der Ungarndeutschen — Claus Jürgen Hutterer Das Wort “Sprachinsel” ist ein Fachwort der Sprachwissenschaft, genauer: der Spezial­disziplinen zur Erforschung von Dialekten (Dialektographie) und seltener der gesellschaftlichen Situation der bestimmten Sprache (Sprachsoziologie). Die Deutung des Begriffs geschieht über die im engeren Sinne aufgefasste Sprachgeschichte hinaus im Rahmen der Siedlungs­geschichte und der Volkswanderungen (Migration); im allgemeinen wird er verstanden als kulturelle Erscheinung im Rahmen der Lebensgeschichte der Kulturen (Kulturdynamik). Schon diese Differenzierungen zeigen die von Fall zu Fall abweichende Verwendung des Begriffs ’Sprachinsel’ an.1 Man spricht im allgemeinen über eine “Sprachinsel”, wenn innerhalb der Grenzen einer Sprache in einer Region eine andere Sprache gesprochen wird.2 Ich erwähnte absichtlich noch nicht die “Mehrheitssprache” oder “Minderheitssprache”, da deren Verhältnis zueinander gar nicht so einfach ist. Z.B. war im Falle der “Wolgadeutschen” Sprachinsel, die bis zum Zweiten Weltkrieg gut zu skizzieren war, die deutsche Sprache offensichtlich eine “Minderheitssprache” und innerhalb des russischen Reiches mußte folglich die russische Sprache die Benennung “Mehrheitssprache” erhalten. Aber gerade auf diesem Gebiet gab und gibt es auch andere Sprachen (tatarisch, baschkirisch, tscheremissisch, mordwinisch usw.): und noch web dazu alle gab es auf diesem Gebiet bereits früher, als die von der Zarin Katharine II. (zwischen 1764-1774) hereingemfenen deutschen Siedler. Natürlich lebten auf dem Gebiet bereits vor aer Ankunft der deutschen Siedler viele Russen. Der “rechtliche” Status der deutschen “Inselsprache” war wiederum das Ergebnis eines abwechslungsreichen 1 Ich konnte schon wegen dem Umfang meines Beitrags nicht nach Vollständigkeit streben, auch bezüglich der Hinweise nicht. Ich konnte auch nicht einzelweise auf die allgemein bekannten Werke (wie zum Beispiel Sprachatlanten, ethnographische Atlanten usw.) hinweisen. Einige Überblicke zitiere ich im späteren. 2 Neulich gehört die Behandlung dieses Themenkreises zum Begriffsystem der “Geolinguistik“, die eine allgemeinere Sichtweise vertritt, als früher die “Sprachgeographie“ oder die Dialektographie (siehe, zusammenfassend Voigt 1995). In der Geographie und der Volkskunde war ihre früher allge­mein bekannte methodische Benennung die “kartographische Methode“. Dies wurde auch in Ungarn vielseitig, aber schon zu ihrer Zeit unvollständig dargestellt: Barabás 1963. 211

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