Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 2000-2001 - Acta Ethnologica Danubiana 2-3. (Dunaszerdahely-Komárom, 2001)
1. Tanulmányok - Trojan, Mieczyslaw: "A határ megszűnik, a "Fal" megmarad". A mai Alsó-Szilézia nyugati határainaál zajló szociokulturális folyamatokról
Anhand der in den letzten Jahren durchgeführten Feldforschung wurde die Situation im polnischen Teil des Grenzbereiches untersucht. Es geht um direkte Beobachtungen in 1995- 99, kurze Interviews und zahlreiche informelle Gespräche. Nach der Wende zeichnet sich diese Region durch dynamisches Bündeln zahlreicher Prozesse aus. Als Quelle wurde auch regionale und lokale Presse benutzt, vor allem aber vier Zeitungen; zu erwähnen sind: “Kurier Poludniowo-Zachodni”, “Lužyce” - beide aus Zgorzelec, die in Zary veröffentlichtete Zeitung “Lužyce Pólnocno-Wschodnie” und Wochenschrift “Lužyce” aus Boleslawiec. Zusätzlich verwendete man auch ausgewählte statistische Angaben und einige biographische Materialien. Obwohl einzelne, regelhaft ablaufende Prozesse verhältnismäßig leicht zu bemerken sind, ist ihre volle Konfiguration immer unbekannt. Das begründet den Entwurf dieses Beitrages, in welchem nur ausgewälte Probleme berücksichtigt werden sollten, und zwar: Abriß der dynamischen Kulturmerkmale in der Region, Beispiele der Prozesse und Erscheinungen, und ihre Wahrnehmung in der Folkore darzustellen. Allgemeine Charakteristik der Prozesse und Kulturerscheinungen Über Perspektiven und Hindernisse prozessualer Fassung der Kultur könnte man viel schreiben. Fast alle Typologien sind teilweise unklar und einseitig. Es ist nicht leicht, alle Prozesse — sowohl langfristige und gesetzte, als auch kurze und einfache - auszugliedem und systematisch darzustellen. Unabhängig von seiner Unbestimmtheit und ideologischer Hülle kann dieses Konzept verwendbar sein (Trojan 1999). Zu den wichtigsten Prozessen, die auf dem untersuchten Gebiet Vorkommen, und für ihn charakteristisch sind, gehören vor allem: 1. der Zustrom von “Fremden” - von außerhalb der Region und gewöhnlich aus dem Ausland, zB: aus der Ukraine, Besarabien, Pakistan. Das Fernsehen zeigte oft, unter welchen Umständen diese Menschen in Polen leben müßen, 2. spontane Entstehung der Dienstsleistungsbetriebe, besonders des Basar handeis, was man in Sieniawka, Zgorzelec und nördlich von da - in Lçknica beobachten kann. Der zuletzt genannte Ort wurde sogar vorübergehend als “Manhattan” bezeichnet (Piçciak 1994; Nowak 1999). In Werbeschriften eines Reisebüros, das eintägige Handelstrips nach diesen Orten organisierte, war von den “Schöppchen Polenmärkte” die Rede, 3. die Initiierung der Aktivitätsformen (für Bewohner oft wenig interessant) durch lokale Behörden und gesellschaftliche Vereine, 4. das Auftreten der neuen Folklore, die durch die Nähe der Grenze bestimmt wird (z.B. das Motiv des Schmuggels). Außerdem wäre es nützlich, andere, weniger günstige Erscheinungen festzustellen. Besonders sichtbar sind die Passivität heimischer Bevölkerung betreffs persönlicher Kontakte und das Entstehen pathologischer Phänomene mit Teilnahme von Jugend und mit den “Fremden”, darunter auch jungen Ausländerinnen. Auch die vorübergehende Anwesenheit eigenartiger Schmugglerkultur ist hier zu bemerken. 184