Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 1999 - Acta Ethnologica Danubiana 1. (Dunaszerdahely-Komárom, 2000)

Kisebb közlemények - Ág Tibor: A szlovákiai magyar népballada-kutatás múltjából

nicht tragisch endet. Die Sängerin aus Ghymes, Frau Bányi, géb. Teréz Reczika (1899) erzählte, daß das Ende der Ballade von ihr geändert wurde, weil es ihr so besser gefiel. Nach Zagibas Meinung handelt es sich jedoch nicht um einen Einzelfall, da eine Variante mit lustigem Ausgang auch in Zsére bekannt war. Bisher ging es um den Text. Untersuchen wir des weiteren die Melodie der Balladen. Die von Zagiba publizierte Halbmelodie, wie auch die spätere vierzeilige Variante, sind keine pentatonischen - wie es Zagiba behauptet -, sondern modale (Dur)Melodienreihen. Ihre Varianten sind aus Siebenbürgen bekannt (Vargyas 1960a). Zagiba vermittelt die Melodie unter der Tempobezeichnung „Parlando” und im 7/8 Takt. Eine solche musikalische Aufzeichnung ist unklar, da die Vortragsweise „Parlando” keine starre Takteinteilung zuläßt. Von Unsicherheiten auf dem Gebiet der Volksmusik zeugen auch die nächsten zwei Meiodieaufzeichnungen. In der Ballade von László Fehér ist die 2/4 Takteinteilung ebenfalls starr. Die ganze Melodie ist falsch aufgezeichnet. Mit einem „b”-Vorzeichen ist die Melodie sinnlos. Wenn der Schlußton kein „g” sondern ,,f’ wäre, dann wäre die Melodie mit drei „b”-Vorzeichen und einem ,,f’ Schlußton akzeptabel. Wie allgemein bekannt: der internationale Standard der Aufzeichnung von Melodien besteht darin, die Melodien auf einen einlinigen „g” Schlußton hin zu transponieren (das System des finnischen Musikfolklore-Forschers Ilmari Krohn. Vergl.: Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft IV. 4. 1903). Die von Zagiba übermittelten Melodien folgen jedoch nicht dieser Aufzeichnungsmethode. Die Ballade, „Meine Tochter meine liebe Tochter” (Fodor Katalina), die in den Balladensammlungen unter dem Titel „Das in Schande gebrachte Mädchen” bekannt ist, wird von dem Autor unbegründet mit „7b” ausgezeichnet. Um zu vergleichen, stellen wir die Ballade von László Fehér, die Fodor Katalina von Franz Zagiba und ihre authentische, nach mehreren Quellen kontrollierte Version nebeneinander (Notenblätter Nr. 3-6). Obwohl beide Aufzeichnungen von demselben Sänger stammen, gibt es Unterschiede im Text. Diese Erscheinung ist in der Volksmusiktradition geläufig; das Verhälnis zwischen Melodie und Text ist nämlich in vielen Fällen ziemlich locker. Melodie oder Text werden vorwiegend bei isometrischer Dichtung oft verwechselt, was besonders für Balladen gilt. Manchmal wird eine Ballade mit einer neuen, vielleicht beliebterer Melodie verbunden, wie es bei „Probe der Liebe” der Fall ist. Heute erinnert sich niemand mehr an die Melodie, die am Jahrhundertanfang zu der Ballade für Zoltán Kodály gesungen wurde (Kodály 1952, 21). Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die Publikation von Franz Zagiba wertvoll, jedoch vom Gesichtspunkt der Volksmusik-Wissenschaft unbrauchbar ist. (Übersetzt von: Zsuzsanna Sáfi) Irodalom - Literatur Ág, Tibor-Sima, Ferenc 1979 Vétessék ki szóló szívem... Szlovákiai magyar népballadák [Ungarische Volksballaden aus der Slowakei], Bratislava. Arany A., László 1939-1940 Fondements psychologiques des phénomènes bilinguistiques. Linquistica Slovaca, 1-2. Bratislava. 1941 4 szlovákiai magyarság néprajza [Die Volkskunde der ungarischen Minderheit in der Slowakei], Pozsony. 1942 Kolon nyelvjárásának fonológiai rendszere [Das phonologische System der Kolon-Mundart]. Pozsony. 1943 K porovnávaciemu jazykovému výskumu na Slovensku [Zur komparatieren Sprachforschung in der Slowakei], Jazykovedný zborník, Jg. 1-2, Nr. 5-8, Turč. Sv. Martin. Dános, Erzsébet 1938/1 magyar népballada [Die ungarische Volksballade]. Budapest. 94

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