Liszka József (szerk.): Az Etnológiai Központ Évkönyve 1999 - Acta Ethnologica Danubiana 1. (Dunaszerdahely-Komárom, 2000)
Tanulmányok - Udvardi István - Viga Gyula: A táj és az életmód néhány összefüggése a Garam völgyének településein a 18. század utolsó harmadában
3. Von den Faktoren, die die menschliche Tätigkeit und deren Erfolg beeinflussen, muß an erster Stelle die Rolle des Wassers erwähnt werden, und zwar in zweifacher Weise. Einerseits muß man vom Niederschlag und vom Schneewasser reden, das die Qualität der landwirtschaftlich benutzten Gebiete an den steilen Abhängen weiter verschlechtert. Dies veranlaßt die Bauern nicht nur öfters zu düngen, das von den Bergen herabströmende Wasser schwemmt auch die Saat weg, schädigt die Wiese und auch die sonst mageren Äcker. Neben der Erosion ist der andere wichtige Faktor die Gran selbst, die - v.a. bei Tauwetter im Frühling und bei Hochwasser - sehr viel Wasser führt, und man muß auch mit den vielen Bergbächen bzw. mit den Seitentälern rechnen (Cholnoky o.J. I. S. 363). Den Schaden durch den Fluß bekommen v. a. die Bauern der südlichen, flachen Gebiete ab: Das Hochwasser schädigt ihre Äcker, Weinberge und Wiesen und verschlämmt ihre Flur. Die Bewohner von Saskoväralja im Komitat Bars erwähnen in der Urbarialerklärung unter ihren Schäden die Überschwemmung durch die Gran, und meinen, daß in den überschwemmten Gebieten der Acker wohl nur mit der Hacke bearbeitet werden könnte. Nur auf dem Gebiet von Bars wird in den erhalten gebliebenen Leibeigenenerklärungen von 31 Siedlungen ein Schaden durch die Gran erwähnt. Charakteristisch in dieser Hinsicht ist die Erklärung der Bevölkerung von Kisszecse: „Das Wasser der an unserer Grenze fließenden Gran verschlingt ein Teil unserer Wiesen und trägt sie weg. Wenn das Wasser Übertritt und es eine große Überschwemmung gibt, werden diese Wiesen und die Weideplätze ganz, die Ackerfelder bis zu zwei Drittel überflutet und eingeschlämmt. Manchmal nimmt das Wasser auch die Heumandel und Hocken mit.” Die Bevölkerung von Kisoroszi, Zsarnóca und Lekér beschwert sich auch darüber, daß die Gran sogar ein Teil der Siedlung wegschwemmt. Die zuletzt erwähnten Siedlungen bezeugen auch, daß auch der ausgebreitete obere Teil des Tales vom schnell herunterströmenden Wasser nicht verschont wird. Das Flußwasser ist natürlich nicht immer nur Feind, sondern zugleich auch verwendbare Energie und auch ein Verkehrsweg, der Transportweg der Güter des oberen Bergbaugebietes und der Wälder. Im Holzhandel, ür dem man sich lange Zeit auf das Bergbaugebiet und auf die flößbaren Flüsse beschränkte, spielte die Gran durch Jahrhunderte eine große Rolle: bis zur Donau fand auf ihr ein reger Verkehr statt (Prinz-Teleki o.J. II. S. 109). Der Transport von Bauholz und von Hausgewerbeprodukten auf Flößen im XVI-XIX. Jahrhundert ist auch schriftlich belegt, auch die Zeit der türkischen Besetzung mit eingerechnet (Huska 1972). Es muß jedoch erwähnt werden, daß der Wassertransport von Holz und von eventuellen Ladungen der Flöße nicht nur einfach die Nutzung der Naturverhältnisse gewesen ist, sondern auch ein bewusster Eingriff in die landschaftliche Gegebenheiten. Damit das gefällte Langholz zum Wasser gebracht werden konnte, wurde versucht, die Waldwege in Ordnung zu bringen: mit Steinen, Erde und oft auch mit Holzknütteln. Auf den steilen Abhängen des Oberlandes wurden mehrerlei Rutschen gebaut: deren Teile - Stühle, Gestrick - wurden von den Leibeigenen in Frondienst angefertigt. Am oberen Lauf der Gran gab es 40 kleinere und größere Bäche, auf denen v. a. im Frühling, wenn es der Wasserstand erlaubte, auch Holz transportiert wurde (Lovcsányi 1890, S. 28). Man gab sich jedoch mit den Möglichkeiten, die die natürlichen Wasserwege zeitweise erlaubten, nicht zufrieden: Mit örtlichen Stauungen und Gräben wurde versucht, die Bäche für die ganze Zeit transportgeeignet zu machen. Das geflößte Langholz wurde bei den Schleusen, den Flößrechen, die zu diesem Zweck angefertigt worden waren, aufgefangen. Letzteren waren zur gleichen Zeit auch kleine Staubecken, die den Lauf des Wassers verlangsamten. (So etwas gab es z.B. in Zólyom unter der Kleinen Gran am Rezső Bach und auch bei Besztercebánya, aber wahrscheinlich auch bei Dubova und Majorfalva und auch weiter unten, bei Jalna und Zsarnóca im Komitat Bars, wo das Holz aus Gömör und Zólyom landete.) Auf den Flößen schwammen auch zu Tausenden Dachschindeln, verschiedenes Holzgeschirr und verschiedene Geräte aus Schmiedeeisen. Neben den Flößen schwemmte man auch Klafterholz, und aus den Zólyomer Erklärungen geht auch hervor, daß auch das Holz der Laub- und Nadelwälder sich Richtung Flachland auf den Weg machte. 58