Sárospataki Füzetek 21. (2017)

2017 / 2. szám - RESEARCH PAPERS-FORSCHUNGSMATERIALIEN - Postma Ferenc: Das testament des verstorbenen ungarischen studenten Johannes /János N. Szepsi (Franeker, den 28. april 1658) und die erfreuliche entdeckung von etlichen büchern aus seinem nachlass

Ferenc Postma „more Christiano“, wofür er zugleich Geld zur Verfügung stellt: „Quadraginta Dale- ros Imperiales“ (40 Reichstaler), was für die Kosten reichen sollte.28 Danach folgt sofort das, was für ihn als Erblasser von größter Wichtigkeit sei: Die Illustris Schola Sdrospatakiensis29 — also seine Heimatschule, wo er früher seine Studien angefangen hatte — sollte die Erbin („Haeres“) all seiner irdischen Güter sein, einschließlich seiner eigenen Wohnung in der königlichen Freistadt Kassa,30 welche er damals von seiner Mutter - Margareta Nehéz31 - geerbt hatte. Dorthin — in die Bibliothek dieses illustren Collegium — sollte man auch all sei­ne Bücher bringen, und zwar „omnes meos Libros, qui in Patria, Belgio, et Anglia extant“, aber dazu noch viele andere, welche man alle zuletzt in Franeker von seinen eigenen - noch übrig gebliebenen — Geldern („meos nummos omnes, qui superer- unt“) ankaufen sollte, gar so viele wie sein ungarischer Reisekoffer („arca“) bergen konnte. Und wenn am Ende noch etwas Geld übrig sei, dann sollte auch das be­stimmt sein für seine Alma Mater. Und am selben Reformierten Collegium in Sárospatak wünscht er sich, sollte man sich später auch ernsthaft kümmern um seinen jetzt noch jugendlichen Verwandten („Consanguineus“) Johannes, der Sohn von Matthias Cothurnarius32 — angenom­men, dieser sei dann noch am Leben, und wäre dort tatsächlich Student geworden. Aber nicht nur in Sárospatak, sondern auch in Tokaj sollte man aus seinem Nachlass etwas vermacht bekommen. So sollte der dortige reformierte Pfarrer, Jo­hannes Gönczi,33 seinen Reisehut („petasus“) und seine Reisebürste („penicillum“) 28 Die beiden „Executores" - Hernádnémethi und Liszkai - sollten sofort nach Szepsis Beerdi­gung all die dazugehörigen Kosten bezahlen, u.a. auch die Kosten der öffentlichen Kundge­bung seines Versterbens (und seiner Beerdigung) durch die beiden Pedelle der Universität. All die dafür ausgestellten Quittungen sollten sie darauf dem Rector Magnificus übergeben. Vgl. dazu: Postma: Das Franeker Bücherinventar des verstorbenen ungarischen Studenten Sámuel Vilmányi. - Höchstwahrscheinlich hat es dann auch eine offizielle - von dem Rector Magnificus abgefasste - gedruckte Invitatio zu Szepsis Beerdigung gegeben, bzw. ein gedrucktes Pro­gramma funebre - wie es später z.B. der Fall war beim Versterben von Stephanus G. Komáromi [Komáromi Gellért István] (1721) und Michael К. Pataki [Pataki К. Mihály] (1735). 29 Siehe über die Geschichte des Reformierten Collegium in Sárospatak: Dénes Dienes - János Ugrai: History of the Reformed Church College in Sárospatak, Sárospatak, Hernád, 2013. 30 Kassa, heute Košice (in der Slowakei). - Die Wohnung befand sich gleich neben der Stadtmau­er, so lesen wir. An der anderen Seite lebte der Nachbar, Stephanus Ibrányi [Ibrányi István], ein „Generosus Dominus", wie Szepsi schreibt. Hatte er sich großmütig um Szepsis Wohnung ge­kümmert, während dessen Abwesenheit im Ausland? - N. B.: Am Ende seiner Voluntas ultima erwähnt Szepsi seine Wohnung „in Civitate Cassoviensi" nochmals. Es war ihm wichtig, dass seine Heimatschule diese erben sollte. 31 Sein eigener, vollständiger Name lautete also: Johannes Nehéz Szepsi [Szepsi Nehéz János]. Vgl. dazu auch: Appendix II (Die Überschrift des Rector Magnificus). 32 Cothurnarius bedeutet: Schuhmacher, oder Schuster. - Um welchen - jungen - Verwandten von Szepsi es sich hier genau handelt, wissen wir nicht. 33 Handelt es sich hier um Johannes Gönczi [Gönczi János], der Ende Juni 1642 Student ge­worden war in Sárospatak? Vgl. dazu: Hörcsik: A sárospataki Református Kollégium diákjai, 73. - Siehe über die Geschichte der reformierten Kirche in Tokaj: Dénes Dienes: A tokaji református 150 Sárospataki Füzetek 21, 2017 - 2

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