Sárospataki Füzetek 19. (2015)
2015 / 4. szám - TANULMÁNYOK - Enghy Sándor: Ézsaiás és Jeruzsálem. Jeruzsálem jelene és jövője az Úr szava és az Úr napja tükrében (Ézs 2-4)
Enghy Sándor Jerusalem konzentriert sich aus irgendeinem Gesichtspunkt in der gegebenen Situation an zwei Aspekte der selben Sache, mit der sich enfaltenden Herrschaft JHWHs in der Endzeit, zusammen mit ihren geographischen politischen, historischen Zusammenhängen. Auch in der rabbinischen Literatur ist es eindeutig,46 dass in der Zukunft Gott von Jerusalem lebendiges Wasser hervorbringt und damit heilt Er alle Menschen, die krank sind. Nach dem zweiten Kapitel ist es eindeutig in der gegebenen Situation: JHWHs Erhöhung am Ende der Zeiten bedeutet zweifellos auch Jerusalems Erhöhung, wenn Sein Volk zulässt, dass JHWHs Herrlichkeit an seinem Leben sichtbar werden kann. Jesaja verkündet das Gericht über Jerusalem, aber das Gericht trägt schon in sich die Gnade, nämlich solange JHWH seinen Knecht zu Seinem Volk schickt, steht der Weg für gehorsames Verhalten offen. Gottes Ziel mit der Geschichte ist, dass wo es im Leben des ungehorsamen Volkes wieder zu Herrschaftswechsel kommt und im Gericht das Volk endlich Gott, als die wahrhaftige Basis seines Lebens findet und wo Gott den Ihm zukommenden Platz im Leben des Seinigen einnimmt, sich dort diese innere Stabilität auch ihre sichtbaren Zeichen im Leben Seines Volkes zeigt. So bereitet das Gericht die Herrlichkeit Jerusalems und des Volkes Gottes vor, wo die Herrschaft JHWHs für die Seinigen wichtig wird. Das ist das Ziel des Gerichtes das nie zufällig kommt, sondern Er steckt dahinter. Die Botschaft dieses Denkens ist auch so zu formulieren: wie die bewusste Abwendung von JHWHs Herrschaft auch trotz des Wohlstandes den Keim der endgültigen Verwüstung in sich trägt, so schafft die Anerkennung von JHWHs Herrschaft Ordnung dem Gericht entgegen und die sich entfaltenden Zustände machen unbedingt offenbar, verkünden, besiegeln, dass Er der Herr ist. So wird JHWHs Anwesenheit und Sein daraus folgender Schutz Garant der Erneuerung Jerusalems, wie es auch unter den Gefahren der Wüstenwanderung war. Der Prophet spricht also im Bild des irdischen Jerusalems über das himmlische Jerusalem, worüber wir im Buch der Offenbarung lesen (Offb. 11). Wir erkennen dort auch noch den neuen Himmel und die neue Erde, wo Gott selbst wohnt. Die Zeichen des neuen Himmels und der neuen Erde sind aber schon da gegenwärtig, wo der Mensch sein Leben in der Gegenwart Gottes lebt und Seine Wirklichkeit und Herrschaft durch sein Leben zu erfahren ist. 46 „In the future the Holy One, blessed be He, will bring forth living waters from Jerusalem and with them heal everyone who is sick (Ex. R. 15:21)."-skolnik, F. - berenbaum, M. (eds.): Encyclopaedia Judaica, Second Edition, Volume 11 Ja-Kas, Detroit, New York, San Francisco [etc.], 2007, 213. 58 Sárospataki Füzetek 19. évfolyam 2015-4