Sárospataki Füzetek 17. (2013)

2013 / 3. szám - TANULMÁNYOK - Pótor János: A jeruzsálemi szeretet-közösség megalakulása - ókori közösségi minták, példák

Postma Ferenc noch ausstehenden Schulden), aber in Wirklichkeit ein völlig falscher Vorwand, wie wir gleich sehen werden. In Amsterdam versuchte Gyarmati die mitgebrachten silbernen Sachen, welche aus der Wohnung von Frau Pontanus gestohlen waren, an einen Goldschmied zu verkaufen. Ganz einfach war das alles aber nicht, weil er bei dem Verkauf Auskunft geben musste über die genaue Herkunft der kostbaren silbernen Stücke. Ein junger Mann namens Rudolphus van der Meer war ihm - als Dolmetscher - dabei behilflich, wie uns die Ge­richtsakte meldet. So fand schließlich der Verkauf statt - dank seiner Erklärung, dass die silbernen Stücke aus dem Nachlass seiner verstorbenen Frau stammten, die vorher mit einem gewissen Herrn Pontanus (!) verheiratet gewesen wäre.38 Eine völlig falsche Aussage,39 soviel ist klar. Jetzt war von Geldmangel keine Rede mehr, Gyarmatis Beutel war reichlich mit Geld gefüllt. Und so nutzte er die Möglichkeit, sich dort sofort eine ganze Reihe wertvoller Bücher zu beschaffen40 - bezahlt „mit dem Geld, das er für das gestohlene Silber bekom­men hatte“.41 Danach kehrte er nach Franeker zurück, zeigte seiner Hospita zu Hause den Beutel mit Dukaten und zahlte noch einiges dazu.42 Über die nachfolgende Zeit - d.h. bis Mitte Dezember 1668 - bietet uns die Gerichtsakte kaum noch Einzelheiten. Nur eins wird nachdrücklich erwähnt: Nach sei­ner Rückkehr in Franeker ging Gyarmati wiederum an den Platz zurück, wo er vorher den Sack voll gestohlener Dinge heimlich vergraben hatte. Dort nahm er auch all die übrigen Sachen für sich heraus („etiam reliqua bona“) und versteckte sie alle zu Hause in seinem Koffer,43 so lesen wir. Ist dabei letztendlich doch etwas schief gegangen? Wurde er dabei vielleicht von jemandem erwischt, von einem zufälligen Passanten z.B., oder gerade von seiner Hospita, als er in ihre Wohnung zurückkehrte? Wie dem auch sei, am 15. Dezember wurde Gyarmatis Koffer von Rechts wegen geöffnet, wobei all die Sachen wiedergefunden wurden, welche damals bei dem Einbruch in die Wohnung von Frau Pontanus gestohlen worden waren.44 Es wurde sofort eine Inventarliste gemacht, der Koffer wurde beschlagnahmt und gleich ins Universitätsgebäude gebracht, und Gyarma­ti selber wurde an Ort und Stelle verhaftet. - Damit endeten für Gyarmati die sonnigen Tage und fingen recht dunkle Tage an. Bereits einen Tag später, am 16. Dezember, meldete sich Frau Pontanus „in Curia Academica“ - begleitet von einigen Zeugen - und bestätigte vor dem Rektor und den 38 Siehe dazu die Gerichtsakte des 9. Februar 1669: „[-•-] quod captivus falso tunc allegabat, se bona illa accepisse ex obitu uxoris, quae antea nupta fuerat cuidam Pontano" (Beilage IV). 39 Oder besser eine Notlüge? - War der Name„Pontanus" vielleicht an einer Stelle im Silber eingraviert? Wir können es vermuten. 40 Siehe dazu unten Beilage III, wo die in Amsterdam gekauften Bücher aufgelistet sind. 41 Siehe dazu die Gerichtsakte des 9. Februar 1669:"[...] emit aliquot libros, et solvit ex [...] nummis, pro furtivo argento acceptis" (Beilage IV). 42 Dass er im Besitz des Geldes war, sollte aber kein Mensch Váradi [Váradi Mátyás] mitteilen, so fügt die Gerichtsakte hier noch hinzu (Beilage IV). Wir können nur vermuten, dass Gyarmati auch bei Váradi Schulden hatte. 43 Höchstwahrscheinlich ist Gyarmati öfter - heimlich - an diese Stelle zurückgekehrt. Unter den gestoh­lenen Dingen gab es auch einige größere Sachen, wie z.B. einige Röcke und einen Mantel. 44 Siehe dazu unten Beilage I. 48 Sárospataki Füzetek 17. évfolyam | 2013 | 3

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