Papp János: Kner Imre és a nemzetközi könyvélet - A Kner Nyomdaipari Múzeum füzetei 22. (Békéscsaba–Gyoma, 1991)
U X G A R N U N G A R ,Y WIE die freie Kunst unserer Zeit, steht auch unsere Buchkunst vor einem Wendepunkte ihrer Geschichte. Mitdem allmählichen Zurückweichen impressionistischer Anschauung verschicinden nun aus dem Buche die malerischen Elemente, icelche es im vorigen Jahrhundert aufgenommen hatte. Der Buchkünstler unserer Tage faßt seine Aufgabe vorliegend in architektonischem Sinne, in der Hauptsache aber im echten Sinne des Wortes graphisch auf. Dieser Umschwung der Anschauung urird aber das Buch bald vollständig umgestaltet haben und die Bahn der Entwicklung iceist wieder auf die Quellen alter, edler Buchkunst zurück. Die Wiedererweckung und die unserer neuen Anschauung gemäße Umgestaltung der Buchkunst ist nur auf der Grundlage der guten alten Tradition möglich. Das schönste und das wichtigste Element unserer schönen Bücher ist wieder die klare, edel geschnittene Schrift, die vornehmste Technik des Buchschmückens und der Illustration ist wieder der Holzschnitt, dessen Formensprache mit der Schrift eng verwandt ist; sie kann durch die Technik des Tvpendruckes restlos zur Geltung gebracht werden. Der Buchkünstler unserer Tage ist seiner Bindung durch die I ergangenheil bewußt, ebenso fühlt er aber seine Verantwortung der Zukunft gegenüber. Er erkennt also die IT iederherslcllung einer 300 zusammenhängenden, I ergangenheit und Zukunft verkettenden Tradition als seine Pßicht. Diese Tendenzen, welche in der gesamten Buchkunst unserer Tage klar zutage treten, lassen sich auch in der ungarischen Buchkunst erkennen. obwohl auch bei uns, wie anderswo, die Entwicklung durch wiederkehrende, der Anschauung der vorhergehenden Generation angehörende Elemente gehemmt, oder aber durch Einflüsse. welche der machtvoll anschwellenden Reklamekunsl entstammen, beeinflußt wird. Zur Geburtsstunde der Typographie herrschte in unserer Kultur italienischer Einfluß vor, der aber in den darauffolgenden Jahrhunderten vom deutschen Kultureinfluß verdrängt tcurde. Da wir aber ausschließlich die Antiquaschrift beibehielten, zeigen unsere Bücher doch einen von deutschen Büchern abtccichenden Charakter. Eine eigene Schriftgießerei hatten wir zu dieser Zeit nirhlf unsere hervorragenden Schriftschneider arbeiteten im Auslande), die ungarischen Buchdrucker bezogen ihre Schriften und Ornamente aus dem Auslande. i\ur einige wenige in Holz geschnittene Schmuckstücke, und später einige Kupferstiche können wir unser Eigen nennen. Doch weicht der Auf bau unserer Titel, der durch das eigentümliche Wortgefüge unserer Sprache bedingt ist, itie auch manche kleine Eigenheit 301 13