Adler, Emanuel: Die Beziehungen der beiden Staatsgebiete der österreichisch-ungerischen Monarchie betreffend den Schutz der Erfindungen, Marken und Muster (Wien, 1906)

ÍI. Patente (Insbesondere: Prioritätsrecht S. 16; Dauerbeschränkung S. 36; Ausübungspflicht S. 55.)

37 die normale Dauer von fünfzehn Jahren gewährt werden kann, sondern nur auf jene Zeit, welche von der fünfzehnjährigen Dauer des ungarischen Patentes noch nicht ab­gelaufen ist, so daß die Endpunkte dieser beiden Maximaldauerfristen zusammenfallen müssen. Das Gesetz besagt also jedenfalls mutatis mutandis das, was Pouület56) in der ähnlichen, wenn auch allgemeinen Vorschrift des art. 2957) des französischen Patentgesetzes vom 5. Juli 1844 ausgesprochen findet: „Nous croyons . . . que le législateur n’a voulu qu’une chose: mesurer la durée normale du brevet d’importation sur la durée normale du brevet étranger, c’est- à-dire qu’il a voulu que le brevet d’importation ne pût pas être demandé pour un temps plus long en France qu’à l’étranger . . Aber man hat in unserer gesetzlichen Be­stimmung noch mehr finden wollen: Den Aus­druck dafür, daß das österreichische Patent, welches mit der Priorität des früher angemel­deten ungarischen Patentes erteilt wurde, nicht nur in seiner Maximaldauer, sondern überhaupt in seiner Existenz derart von dem ungarischen Patente abhängt, daß das österreichische Patent untergeht, sobald das ungarische, aus welchem 56) „Traité des brevets d’invention“ (4. Auf!.), No 343 bis. 57) Art. 29 lautet: „L’auteur d'une invention ou découverte déjà brevetée à l’étranger pourra obtenir un brevet en France. Mais la durée de ce brevet ne pourra excéder celle des brevets antérieure­ment pris à l’étranger.“

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