Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)
Quellen - Zeitungsartikel
IKZ, 10. Dezember 1956 S. 1. Wieder blutige Zusammenstöße mit Freiheitskämpfern STANDRECHT ÜBER UNGARN Waffengewalt gegen Generalstreik / Kadar löste Arbeiterräte auf Standgerichte gebildet / Grenzgebiete als verbotene Zone dmt Budapest, 10. 12. Mit der Verhängung des Standrechtes über ganz Ungarn und mit der Auflösung des Zentralen Arbeiterrates von Budapest sowie der Arbeiterräte in den Provinzen treiben die Ereignisse in Ungarn einem neuen dramatischen Höhepunkt zu. In verschiedenen Teilen des Landes kam es am Wochenende wieder zu blutigen Zusammenstößen, die laut Radio Budapest erneut Tote und Verwundete forderten. Die Regierung will unter dem Schutz der Sowjetpanzer die Freiheitskämpfer vor Sondergerichte stellen und einen vom Budapester Arbeiterrat ausgerufenen zweitägigen Generalstreik unterdrücken. Die Budapester Regierung begründete die Verhängung des Standrechtes damit, daß sich „noch immer Waffen in den Händen der Bevölkerung befinden". Die Standgerichte, die am Dienstag, 18 Uhr, ihre Tätigkeit aufnehmen sollen, werden „für Mord, Raubmord, unerlaubten Waffenbesitz, Brandstiftung, Aufwiegelung, Gefährdung der Produktion und alle Versuche solcher Straftaten zuständig" sein. Alle Waffen sollen bis zu diesem Zeitpunkt abgeliefert, und alle Waffenlager müssen gemeldet werden. Der Zentrale Arbeiterrat verkündete seinen Aufruf zum Generalstreik am Sonntag morgen nach achtstündigen Beratungen. Der Streik sollte heute 0 Uhr beginnen und bis Mittwoch nacht dauern. Mit ihm „protestiert Ungarn gegen die volksfeindliche Tätigkeit der von den Sowjets gestützten Regierung Kadar". Der Arbeiterrat hat alle Gewerkschaften im Ausland zum Sympathiestreik aufgerufen. An die Arbeiter und Angestellten in den ungarischen Krankenhäusern, Elektrizitätswerken und bei der Feuerwehr erging der Appell, ihre Arbeitsplätze nicht zu verlassen. Verbotene Zone Die Regierung beantwortete die Streikparole mit einer Polizeiaktion: Das Gebäude des Zentralen Arbeiterrates in Budapest wurde polizeilich abgeriegelt. Vor Betrieben der Hauptstadt patrouillieren Polizeiposten. Die Telefonverbindungen mit dem Ausland sowie innerhalb Ungarns sind unterbrochen. Das ganze westliche Grenzgebiet Ungarns wurde zur verbotenen Zone erklärt. Gleichzeitig veröffentlichte die Regierung Kadar den ersten Band eines Weißbuches über den ungarischen Aufstand. Wie die Moskauer