Die frage der Ungarn-Flüchtlinge von 1956 in Iserlohn. Quellensammlunk - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 35. (Nyíregyháza, 2006)
Quellen - Zeitungsartikel
sofort aus ganzem Herzen zur Waffe griffen: Wer hatte die furchtbaren Jahre der kommunistischen Machtergreifung wieder vergessen? Natürlich niemand! Die Frauen, deren Männer auf den Baugerüsten unserer Stadt stehen, sprachen zu uns mit einem heiligen Zorn. Sie machten kein Hehl daraus, daß sie sofort gegen die Russen zu Felde ziehen würden, falls es erforderlich wäre. Wer ermißt die Seelenqualen von Frauen, die heute so sprechen - und bekennen, daß sie bis zum Tage ihrer Hochzeit nicht hätten erklären können, was man unter Politik eigentlich zu verstehen habe! Ein alter Mann, der auch heute noch den Typ des Siebenbürger Deutschen darstellt, weint still vor sich hin als er feststellt: „Woran sollen wir eigentlich noch glauben? Es ist alles so furchtbar. Wir hatten große Hoffnung, daß nun alles wieder gut wird - jetzt ist es endgültig vorbei." Diese Meinung hören wir immer wieder. Und wir hören auch jene Worte, die uns schaudern machen, weil wir sie glauben müssen. Denn wer außer diesen Menschen hier kann die Ungarn recht beurteilen? Sie sagen: Friede in Ungarn - jetzt nicht mehr. Der Ungar ist ein Mensch von Charakter - soweit er nicht Kommunist geworden war. Die wenigsten waren Kommunisten, nur jene, die 1945 nichts besaßen. Die echten, patriotischen Ungarn kämpfen jetzt, bis der letzte Mann im Lande gefallen ist. Niemand wird das Schicksal dieses Volkes aufhalten können, das sich in den kommenden Jahren bis zum letzten, bitteren Ende aufreibt. Zehn Jahre „Rabotti" ohne eine Stunde Zeit für das Gebet am Sonntag haben ein Volk an den Rand des Wahnsinns getrieben. Nun können es auch sowjetische Panzer nicht niederhalten. „Unsere Ruhe, unser Friede ist dahin - die anderen sollen auch keine Ruhe mehr finden" lautet der Wahlspruch jener Ungarn, die jetzt in den Wäldern leben. Ungarndeutsche - das Leben hat ihnen nichts geschenkt