Pók Judit: Szabolcs-Szatmár-Bereg megye 1782–1785 - A Szabolcs-Szatmár-Bereg Megyei Levéltár Kiadványai II. Közlemények 20. (Nyíregyháza, 2000)

Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg (1782-1785) Mit unserem Album hält der Leser die ersten verklei­nerten Kopien der gefärbten, handschriftlichen Kartenprofile samt den dazugehörigen Beschreibungen aus der ersten mi­litärischen Aufnahme in den Händen. Diese Aufzeichnungen stellen das Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg dar. Das monumentale kartographische Werk, das auch Josephinische Aufnahme genannt wird, ist eines der größten Andenken des 18. Jahrhunderts, hinsichtlich seines Maßstabs und seiner Detailliertheit ist es in dieser Epoche unikal in ganz Europa. Die Kartierung des Habsburger Reiches wurde von Maria Theresia im Jahre 1763 verordnet, danach begann eine Arbeit, die fast ein Vierteljahrhundert lang dauerte. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die erste militärische Aufnahme, die aus 2 Haupteinheiten besteht: aus gefärbten, handschriftlichen Kartenprofilen im Maßstab von 1: 28.800 und der dazugehörigen sog. Landesbeschreibung. Während der bis zum Jahre 1787 dauernden Mappierung wurden 5400 Stück Aufhahmeblätter angefertigt, die Ungarn samt Siebenbürgen und dem Temescher Banat auf 1451 Blättern darstehen. Der Leiter der Aufnahme in Ungarn war Oberst Alexander von Neu, für ihn arbeiteten 60 Kartographen - alles ausgezeichnete Generalstabsoffiziere und GeniekorpsofQziere des Heeres. Die Kartenprofile wurden nur in zwei mit der Hand gezeichneten und gefärbten Exemplaren angefertigt. Eines von ihnen, das zeitlich ältere, die Originalaufhahme, wurde auf dem Gelände gemacht, das andere, die Reinzeichnung, wurde von den Zöglingen der Wiener Militärakademie abgezeiclmet. Die schon erwähnten Beschreibungen knüpfen an die Karten eng an, und enthalten Informationen, die durch kartographische Symbole nicht ausgedrückt werden können, jedoch zur Auslegung der Profile unentbehrlich sind. Da die ganze Aufnahme zum militärischen Zweck, für das Heer, durch den Militärapparat erstellt wurde, entschieden militärische Gesichtspunkte, welche Angaben aufgenommen wurden. Daraus folgt, daß der militärische Charakter auch in der Landesbeschreibung dominiert, die Betonung wurde auf das Gelände und die Geländeobjekte gelegt. Nach den durch den Hofkriegsrat noch im Jahre 1763 bestimmten Richtlinien wurden bei jeder einzelnen Siedlung die folgenden Angaben aufgenommen: die Entfernung von den Nachbarorten, die soliden Gebäude, die Gewässer, die Wälder, die Wiesen und Moraste, die Wege und die dominierenden Anhöhen. Nach Anfertigung der Aufnahme wurde sie em mit großer Sorge behütetes militärisches Geheimnis. Die oberste müitärische Führung des Reiches konnte nur mit Erlaubnis des Kaisers eine Einsicht darin bekommen. Das Material wurde mehrmals aus dem Wiener Archiv gerettet, zum Beispiel im Jahre 1805, dann im Jahre 1809 vor Napoleon in 200 Kästen nach Pétcrwardein, in die modernste Festung des Reiches. Wegen seiner geheimen Verwaltung konnte es keine Wirkung auf die Entwicklung der Kartographie haben, dieses hochwertige kartographische Werk erst in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts durch die Bemühungen von Kálmán Eperjessy in die Hände der interessierten Forscherkreise geraten. Die größte Bedeutung dieser Quelle besteht darin, daß man mit Hilfe dieses Werkes die ursprüngliche, von mensch­lichen Eingriffen (Flußreguherungen, Wasserableitungen) noch unberührte Natttrumgebung rekonstruieren kann. Die Karten­profile im großen Maßstab und ferner der Informationsreichtum der Beschreibung gewähren eine breite Möglichkeit für die Untersuchung von geschichtlichen, ortsgeschichtlichen, hydro­graphischen und anderen geographischen, verkehrsgeographi­schen, siedlmigsgeschichtlichen, archeologischen usw. Fragen. Deshalb ist es uns eine große Freude, daß unser Archiv als Zeichen der Achtung des Millezentenariums nach der Herausgabe der Alben im Jahre 1996, welche die geschicht­lichen Komitate Szabolcs, dann in den nachfolgenden Jahren Szatmár und Bereg, darstellen - als Abschluß der Reihe - den neuesten Band dieser unikalen Quelle, das das heutige Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg in seiner Gesamtheit darstellt, veröf­fentlicht. * * * Szabolcs-Szatmár-Bereg County (1782-1785) We are pleased to publish a collection of reduced repli­cas of colour, manuscript map segments depicting the territory of today's Szabolcs-Szatmár-Bereg County and their original expla­nations in our present alburn. The map segments were prepared during the First Military Survey. The large-scale cartographical venture, often referred to as "Emperor Joseph's Survey" (Josephinische Aufnahme), is one of the most significant historic documents from the 18th century. In terms of scale and elaborateness it was unique in the whole of Europe in those days. Mapping the Hapsburg Empire had originally been ordered by Empress Marie Theresie in 1763, and an intensive work of almost a quarter of a century com­menced. The residt of this effort is the First Military Survey, con­sisting of two major parts: l:28.800-scale handmade, colour map segments and the socalled "country description" (Landesbesclireibung) belonging to the segments. A total of 5,400 map segments were prepared during the survey that was finally completed in 1787. Hungary, including Transylvania and the Banate of Temes, is depicted in 1451 segments. The officer in charge of the survey in Hungary was Colonel Alexander von Neu, who supervised and coordinated the work of 60 cartogra­phers, who were all distinguished members of the General Staff and the Engineer Corps. All the sheets were prepared in only two manuscript copies. The first one, called the "original chart" (Original Aufnahme) was made on the actual location charted, and a fair copy (Reinzeichnung), was prepared by the students of the Müitary Academy in Vienna. The descriptions mentioned above are closely related to the map segments. They contain informa­tion about the respective areas, which cannot be expressed in cartographical symbols, but which are indispensable for the cor­rect interpretation of the maps. As the whole survey was pre­pared for the army and by military personnel, it was exclusively müitary aspects that determined what data were recorded. As a result, in the "country description" the emphasis was placed upon the terrain and the landmarks making orientation easier. In 1763 the Imperial War Councü set up the following criteria for the data to be recorded about each settlement: its distance from the neighbouring settlements, permanent (solide) buildings, bodies of water, forests, meadows, moorlands, roads and the dominating (dominierende) elevations. When the maps were ready, they became a carefully guarded secret of the supreme niilitary leadership of the Empire. No outsider was allowed to have access to it. On several occasions it was necessary to rescue the whole material from the Military Archives of Vienna, for example, during the Napoleonic Wars in 1805 and 1809. The maps were loaded into 200 cases and carried to Pétervárad, which was the Empire's best defended fortress in those days. But as the whole material had been treated as top secret, the excellent charts hardly contributed to the development of car­tography. Even researchers and scientists had only access to the maps in the early decades of tlie 20th century, primarily as a result of Kálmán Eperjessy's efforts. The greatest significance of this historic source is that they help us in reconstructing the ancient landscape, almost entirely free from human mtervention, as it had been before the major nature transformation works (draining away swamps, re­gularization of rivers). The large scale of the maps and the wealth of the data recorded open up the way for further research in local history, hydrography, geography of transport, history of settlements, archeology and other fields. In 1996 the first album in tfre series, depicting the his­toric Szabolcs County, was published, followed by the volumes of Szatmár and Bereg in the following years. Now, in Hungary's mil­lecentennial year, it is a special pleasure for our Archives to pub­lish the fourth and closing book in the series, the one that con­tains the map segments of today's Szabolcs-Szatmár-Bereg County in one volume.

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