Szabolcs-Szatmár-Beregi levéltári évkönyv 15. (Nyíregyháza, 2001)
Rezümék (angol, német)
MARGÓCSY, JÓZSEF: Das Leben und Schaffen von Margit Kis (Biograph von Minka Czóbel) Die in Kiskunhegyes geborene Kis Margit, die aus den ungeschulten familiären Verhältnissen ausbrechen wollte, wurde Lehrerin an einer Mittelschule in Nyíregyháza. Als Studentin an der Universität zu Debreczin lernte sie den dort als Privatlehrer lehrenden Literaturhistoriker Ferenc Zsigmond. Auf Vorschlag des Professors (1883-1947), der auch aus Kunhegyes stammte, nahm sie die Aufgabe an sich, über das Leben und das dichterische Schaffen der Schriftstellerin Minka Czóbel (1855-1947) eine Dissertation zu schreiben. Dies erfolgte im Jahre 1942. Jahrzehnte danach, nachdem sie den Czóbel-Nachlass mittlerweile archivalisch kennengelernt hatte, veröffentlichte sie eine größere Czóbel-Biographie, obwohl sie in der Zwischenzeit 9 Jahre lang zu fast vollständiger Bewegungsunfähigkeit verdammt dahinvegetierte. Im letzten Jahrzehnt ihres Lebens konnte sie aufgrund der Korrespondenz mit ihrem Mentor auch dessen Biographie herausgeben lassen. Nach deren Vorwort spiegelt dieses Buch auch ihre eigene Laufbahn wider: „in diesem Band ist zu finden, was ein wohlhabendes Bauernmädchen erreichen kann, wie weit sie damals vorwärtskommen konnte, wie eine Lehrerin in der Nachkriegszeit und danach lebte, wie eine Dissertation geschrieben wurde." Durch die Vermittlung von Zsigmond kam sie mit dem Literaturhistoriker László Vajthó (1887-1977) in Kontakt. Auch die rege Korrespondenz zwischen ihnen im Nachlass von Margit Kis liefert viele Beiträge über das Leben und Schaffen von allen drei und von anderen zeigenössischen Literaturhistorikern. FAZEKAS, ÁRPÁD: Das Gefängnistagebuch von István Rácz aus dem Jahre 1957 („Es tut mir Leid, dass ich 23 Jahre lang unterrichtet habe") Zahlreiche Dokumente der Revolution gingen verloren, es kam oft vor, dass selbst die Betroffenen sie aus Selbstschutz vernichteten, da die Aufbewahrung das Risiko der Beschlagnahme und Strafe nach sich zog. Es ist also von großer Bedeutung, dass man unlängst im Nachlass von István Rácz, gymnasialem Ungarisch - Französichlehrer in Nyíregyháza seine zwischen 28.11.1957 und 04.12.1957 im Komitatsgefängnis gemachten Aufzeichnungen von 34 Seiten fand, die er während seines gerichtlichen Strafprozesses festgehalten hatte. Er war Zweitangeklagter in dem gegen László Szilágyi und seine 19 Gefährten geführten Strafprozess in Nyíregyháza. Wegen aktiver Teilnahme an der Anzettelung des Umsturzes der volksdemokratischen Staatsordnung wurde er zu fünf Jahren Haft, zur Vermögenskonfiskation in Höhe von 1000 Forint, zu fünf Jahren Verbot der Teilnahme an öffentlichen Angelegenheiten.