Szabolcs-Szatmár-Beregi levéltári évkönyv 12. (Nyíregyháza, 1997)

Rezümék

die über die Kulturgeschichte des Bauertums geschriebenen besonders bemerkenswert. Über die bauerliche Kultur der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts geschriebenen Werken spricht er über die Rolle der Kirche, über das volklich Glaubentum, über die kultirellen Schichten, über die Ausbildung, Fachausbildung und über die Bibliotheken. Auch die Dorfforschung, die Bewegungen der Jugendlichen, die Rolle der Volksschriftsteller, die Populärwissenschaft und die Tätigkeit der Wirtschaffesschulen bekommen ihren Platz in seinen Schriften. In seiner Lebensbahn spielt die Ethnographie eine entscheidende Rolle. Er beschreibt das wahre Leben. Die plastische Darstellung des alltäglichen, müh­seligen, arbeitsamen Lebens der Kleinmenschen ist die Haupttugend seiner Studien. Gabor Gyäni: Das Tagebuch als Quelle für die Sozialgeschichte (Die Identität des Beamten) Die Problematik der Gentry, d. h. der großen Masse der einstigen Adligen mit mittelgroßen Besitzungen, die zu Staatsbeamten geworden sind, stellt eine der wichtigsten Fragen der modernen ungarischen Sozialgeschichte dar. Die neueren Forschungen streichen hervor, daß die Gentry weniger als früher angenommen die Berufe der Staatsbeamten für sich in Anspruch genommen hat. Des weiteren: mit der Zeit drifft sich die ministerielle und die Komitatsbürokratie auseinander, und nur bei der letzteren hat den Charakter die Kontinuität der ständischen Vergangenheit maßgeblich bestimmt. Zuletzt: die Gentry hat zwar eine erhebliche Rolle in der politischen Elite und der Schicht der Staatsbeamten gespielt, hat jedoch der Beamtenstaat die Gentry im Griff gehalten, nicht sie hat den Staat bestimmt. Der Grund dafür ist ihre existentielle Abhängigkeit vom Staat. Es bleibt aber eine offene Frage, in wieweit die in den Staatsapparat integ­rierte Gentry ständischer Herkunft in ihrem Wertsystem und Mentalität eine Umformung erfahren hat, in welchem Maße sie die bürgerliche Umgestaltung durchgemacht oder ihren Gentry-Charakter bewahrt hat. Darüber können nur die subjektiven Quellen Auskunft geben, wie das Tagebuch oder das Memoire. Die Studie analysiert ein Tagebuch, dessen Verfasser im Komitat Szabolcs lange Jahre als Oberstuhlrichter fungierte. Das zwischen 1922 und 1938 geführte Tagebuch gewährt Einblick in die Lebensführung, Gewohnheiten, Lebensauffassung eines der Mitglieder der Gentry, das die These über die starre Gegenübersteilbarkeit von Gentry und Bürger nicht bestätigt. Pal Olchväry sticht einerseits von dem Durchschnitt der Gentry seiner Zeit nicht ab: der Kreis, mit welchem er verkehrt,

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