Ein Führer zur Stadtgeschicte und zum Archiv (Székesfehérvár, 2003)

GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK ÜBER SZÉKESFEHÉRVÁR

Der königliche Palast wurde unter Stephan I. gebaut, laut Nach­lieferungen war 1007 der Herzog Imre auch hier geboren. In den spä­teren, unter der Regierung von Béla IV. wurden die neue königliche Burg und die Hauptburg in dem nördlichen Teil der Burg, in der Nähe des Budaer Tores errichtet. Laut einigen Nachlieferungen seien die Rechtssprechungstage von dem Staatsgründer, Stephan I. eingeleitet. Die Urteilsfällungen erfolgten an dem Tag der Jungfrau Maria - das war auch der Todestag von Stephan dem Heiligen - in der Anwesenheit des Königs; später wurde dieses Ereignis zum Tag der Heiligsprechung des Königs Ste­phan, zum 20-sten August verlegt. Uber die Veranstaltung der Ge­setztage bestimmte auch die Goldene Bulle. Die Gesetztage verwan­delten sich später in Landesversammlungen, die auch in unserer Stadt abgehalten wurden. Bis 1527 wurden hier insgesamt 47 Landesver­sammlungen abgehalten. In der Geschichte von Alba Civitas waren die Canonisation vom König Stephan I. und vom Herzog Imre von besonderer Wichtigkeit, im Jahre 1083. In dem XI-ten Jahrhundert nahm die Bedeutung der Stadt als sakraler Sitz noch zu. Fehérvár wurde zu einer der wichtigs­ten Stationen der Pilgerfahrte richtung Heiliges Land. Die Kreuzhee­re durchzogen die Stadt sehr oft. Zu dieser Zeit entwickelte sich das Stadtbild, das sich in dem Mittelalter weniger veränderte. Die Absied­lung des Ritterordens Szent János aus Jerusalem in der Stadt ist dem Verkehr des Kreuzweges zu verdanken. Der Ritterorden wurde 1 147 von Géza II. in Alba Civitas angesiedelt. Die Johanniten bauten ihr Ordenshaus in dem später Sziget (Insel) genannten Stadtteil. Dazu trug Eufrozina, die verwitwete Königin bei. Dieser Orden verwaltete sogar ein Beglaubigungsamt mit Landeswirkung. Die Königin, die Witwe vom König Géza II. wurde in dem Kloster beigesetzt. Die Außenstädte gaben zahlreichen Institutionen Heim. Die Kirche zum Heiligen Michael befand sich auch in dem Stadtteil Sziget (Nova Civitas). In dem Stadtteil Ingovány (Morast) standen die Kirchen zu Heiligem Kozma und Demjén. Südlich von der Burg stand die Kirche zum Heiligen Márton, hier fanden die Krönungszeremonien statt. In der Budaer Außenstadt befanden sich die Propstei zum Heiligen Miklós, die Kirche zum Heiligen Bertalan, das dazugehörige franziskaner Ordens-

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