Ein Führer zur Stadtgeschicte und zum Archiv (Székesfehérvár, 2003)

GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK ÜBER SZÉKESFEHÉRVÁR

wurde. In dem nördlichen Schiff der Basilika wurde die Begrabungs­kapelle von Károly Róbert und Nagv Lajos unter der Regierung von Nagy Lajos aufgebaut. Kleinere Baus wurden auch später erwähnt, Pippo Ozorai richtete einen der Türme der Basilika her und gewann hier gleichzeitig auch eine Begrabungsstätte. - Zu dieser Zeit entfalte­te sich die Praktik, daß die religiösen und weltlichen Würdenträger mit einer extra Erlaubnis hier beigesetzt werden durften. - Die allerbe­deutendste Bauarbeit erfolgte unter der Regierung Königs Matthias. Die Basilika wurde in östliche Richtung erweitert, damit die Familie Hunvadi eine Grabstätte gewinnen kann. Während des Baus wurde die Burgmauer zwecks Ausstaltung des Sanktuariums der Kapelle ab­gerissen, dann wurde eine neue Bastei aufgebaut. Der Umbau wurde bis zum Tode des Königs Matthias nicht beendet, so wurde er in ei­nem provisorischen Grab beigesetzt. Nach der Regierung Stephans des Heiligen wurden unsere mittel­alterlichen Könige hier, in der Basilika zur Jungfrau Maria gekrönt, aber nicht alle wurden hier auch beigesetzt. Die Nachfolger vom Kö­nig Stephan wurden in den von ihnen gegründeten Kirchen beige­setzt. Koloman der Bücherfreund (Kálmán Könyves) war der erste König, der in der Basilika neben den Heiligen beerdigt wurde. Bis zum Aussterben des Arpaden-Hauses wählten 8 Könige (Béla IL, Géza IL, László IL, István IV., Béla III., László III.) die Basilika als letzte Ru­hestätte, von unseren anderen Könige auch mehrere wie: Róbert Károly, Lajos I., Matthias Hunyadi, János Szapolyai. Die Basilika diente auch zu staatlichen Aufgaben: hier stand der königliche Thron, hier wurden die Krönungsinsignien und die Schatz­kammer, später das Archiv aufbewahrt. Hier befand sich auch die Salzkammer und die Prägeanstalt. In der königlichen Kammer wur­den unter anderem auch die Etalons der königlichen Maßeinheite auf­bewahrt. Ihre wichtige Funktion in der Staatsverwaltung wird auch dadurch gekennzeichnet, daß die Würde des Vizekanzlers des Landes immer durch den jeweiligen Székesfehérvárer Pröpsten besetzt wurde. (Davor verwahrte er den königlichen Stempel.) Später hat es sich ge­ändert, es ist aber festzustellen, daß die Propste wichtige staatliche Würden besetzt haben, sie fungierten oft als Kanzler oder als königli­cher Sekretär. Alleine diese Tatsache beweist, daß die schriftliche

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