Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)
Skizze über die Verfolgung der katholischen Kirche in Ungarn (1945-1957)
Das Ungarische Parlament stimmte am 16. Juni 1948 dem 33. Gesetz zu, das die Säkularisation der kirchlichen Schulen erklärte. Infolge des Gesetzes geriet das Prämonstratensergymnasium in Szombathely nun als Gymnasium Lajos Nagy unter atheistische Leitung. Unter solchen Umständen begann János am 1. September 1948 die siebte Klasse. Die Atmosphäre in der Schule und unter den Lehrern war nun sehr verändert und verwirrte die Schüler. Einen Aufsatz in ungarischer Literatur schloss János mit dem Satz: „In einem gesunden Körper ist eine gesunde Seele.“ Der Lehrer unterstrich das Wort „Seele“, schrieb mit roter Tinte ein Fragezeichen dazu (wo ist die Seele?) und gab eine schlechtere Note. János sah, dass die Mentalität der säkularisierten Schule und die Lebensweise der Lehrer seiner Gesinnung nicht entsprachen und ihm wurde klar, dass auch seine Berufung unter diesen Umständen gefährdet war. Er musste eine Entscheidung treffen. Da seine Berufung zum Zisterzienserleben durch den Geist seiner ehemaligen Schule, des Ludwigsgymnasiums in Pécs, und die innige Beziehung mit den dortigen Lehrern in ihm gereift war, folgte er nun seinem Bruder László nach Zirc. Dieser wurde am 29. August 1948 mit dem weißen Habit der Novizen eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Tóbiás. Die Brüder Brenner stehen auf der linken Seite 38