Fábián Árpád: A 200 éves szombathelyi egyházmegye emlékkönyve (1777-1977) (Szombathely, 1977)

Sill Ferenc: A vasvár-szombathelyi székekáptalan történetének vázlata

Privilegien, dass die Ernennung der Mitglieder des Kapitels zu den Rechten des Bischofs gehört. Zum Kollegium des Kapitels gehörten der Kantor, der Kustos und noch einige Kanoniker (Domherren) in abwechselnder Zahl. Ihre Höchstzahl war 12. Der Dekan wurde aus dem eigenen Kollegium mit einem provisorischen Auftrag gewählt. In Vasvár gab es bis zum 17. Jahrhundert keinen Lektor. Ausser den aufgezählten Personen gab es noch Mitarbeiter. Solche sind der Succentor, der Subcustos, spä­ter der Sublektor. Hierher können die verschiedenen vom Altar Dotierten, die Praebendarier, Chorkapläne, Skolastiker und Notare gezählt werden. Die letzteren waren in den meisten Fällen Laien. 3. Was die Disziplin anbelangt, bedurfte das innere Leben mehrmals einer Reform. Der materielle Wohlstand, die Praxis eine separierte Wohnung zu haben, die mit der Tätigkeit einer Authentizitätsstelle (locus credibilis) verbundenen Be­sichtigungen an Ort und Stelle, haben die innere Disziplin aufgelockert. Die ein­zelnen bischöflichen Visitationen galten immer der Neugestaltung der Disziplin. Eine wichtige Umänderung für den Kapitel von Vasvár bedeutete die Umsiedlung nach Szombathely. Auf Grund des Gesetzartikels N/20 Jahrgang 1578 ereignete sich diese Umsiedlung im darauf folgenden Jahr. Seitdem wirkte das Kapitel von Vasvár in der Szombathelyer Burgkirche. Als im Jahre 1777 das Szombathelyer Bistum ge­gründet wurde, promovierte das damalige Kollegiatkapitel zum Domkapitel. Zu dieser Zeit bildeten der Propst, der Lektor, der Kantor, der Kustos und noch zwei Domherren das Kollegium des Domkapitels. 4. Das Einkommen des Domkapitels kam in erster Linie vom Grundbesitz, des­sen Entwicklung wir seit Ende des 12. Jahrhunderts verfolgen können. Anfangs wurden in der Umgebung von Vasvár, später in den Komitaten Zala und Sopron Grundstücke erworben. Anfangs wohnten die Chorherren gemeinsam in einem Monasterium. Schon aus dem 14. Jahrhundert haben wir über ihre selbständigen Häuser Angaben. In Vasvár hat jeder Domherr ein Haus für sich gehabt. Die Praxis separiert zu wohnen be­hielt man auch in späterer Zeit. Auch in Szombathely hatte ein jeder Domherr ein selbständiges Haus. Der materielle Unterhalt des Kapitels wurde, ausser dem Gut und der Dienstwohnung von dem Dezimaleinkommen, der Arbeitsgebühr der authen­tischen Stelle und der Taxe Sigillaris gesichert. 5. Die Entwicklung des Besitzes des Kapitels ist in Hinsicht der Orts- und Wirtschaftsgeschichte von grosser Wichtigkeit. Eben in dieser Beziehung steht uns im Archiv ein reiches Material zur Verfügung. 6. Unter den Gründungen des Kapitels erwähnen wir die Kirchen in Vasvár. Die Kirche des Kapitels mit den Türmen wurde im romanischen Stil auf dem Wein­berg von Vasvár erbaut. Später wurde am Abhang eines Hügels eine Pfarrkirche errichtet. Das Bauma­terial der ältesten Kirche wurde völlig verschleppt, die ruinenhafte Pfarrkirche neuerbaut. Das Domkapitel hat in Szombathely mit der Pfarre gemeinsam die Burgkirche benützt. Als die neue Kathedrale erbaut wurde, bekam das Domkapitel die Kapelle zum Heiligen Michael, die Sakristei und im Stock den Archivsaal. Übrigens hat das Domkapitel nach traditionell gestalteter Ordnung in der Kathedrale seine kirch­lichen Dienste verrichtet. In Vasvár wurde auch eine Schule aufrechterhalten. Dieses Institut kam im Bildungsniveau einer „Kantorschule” seinen Aufgaben nach. In erster Linie wurden die Schüler im Gesang und im Lehrstoff des Triviums unterrichtet. Das Gebäude wurde im Türkenkrieg vernichtet. In Szombathely errichtete das Domkapitel keine Schule. Die wichtigste Tätigkeit des Domkapitels war die Arbeit der Authentizitätsstel­le, die es ab XIII. Jahrhundert laufend verrichtete. Auch während des Türkenkrie­ges wurde ihre Tätigkeit nicht unterbrochen. Sie erweiterte sich sogar auf Teil­gebiete der Komitate Somogy und Veszprém und auf das ganze Gebiet der Komi­­tate Vas und Zala. Diese wichtige Arbeit des Domkapitels stellt sein bedeutendes Archiv unter Beweis. Es hat zwei Teile: das regnicolare Material und ein Privatarchiv. Das erste befindet sich im Komitatsarchiv Vas, das letztere im Archivsaal des Dom­kapitels der Kathedrale. 242

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