Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1976 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1976)

S. Nagy Anikó: Rómaikori kereskedelem a Kárpát-medencében

ANIKÓ S. NAGY DER HANDEL IN DER RÖMERZEIT IM KARPATENBECKEN Auf den wichtigen Handelswegen, die sich geographisch im Karpaten­becken herausbildeten, erschienen schon frühzeitig die römischen Händler. Nach der militärischen Besitzergereifung begann der Ausbau der Wege, und das gesamte Karpatenbecken allmählich dem Wirtschaftlichen Kreislauf des Reiches angeschlossen. Die bedeutendsten Handelswege des ersten Jahrhunderts waren der Bern­steinweg, der an der Ostseeküste begann und bis Aquilea führte und der Weg entlang der Save. Die ersten Handelszentren waren die Legionslager (Car­nuntum, Scarabantia, Poetovio, Siscia), wo sich die für die Bedürfnisse des Heeres sorgenden Händler und Handwerker ansiedelten. Die Verbreitung der frühen Importwaren (Keramik, Glas- und Bronze­waren) in Pannonién und in den benachbarten nördlichen quad-Gebieten, bezeichnet genau das Handelsnetz, das von norditalienischen Handlern aus­gebaut wurde. Im zweiten Jahrhundert erfolgte eine entscheidende Änderung im Handel. Der Ausbau des Limesweges, die Organisierung Daziens zu einer Provinz, die Stärkung der Städte, öffneten neue Perspektiven, führten zu einem neuen Wirtschaftlichen Aufschwung. Die veränderte Lage nutzten die westliche Aufschwung. Die veränderte Lage nutzten die westlichen Händler, die Hege­monie der Italiener brechend, aus. Der Hauptweg des Handels wurde die Donau, neue Binnenwege wurden gestaltet, es entstand eine Verbindung mit Dazien über das Land der Sarma­then. Auf den grossen Marktplätzen der Lager an den Grenzen begann der beiderseitige organisierte Warenaustausch mit den Sarmathen. Zum Mittelpunkt des Handels neben Carnuntum wurde Aquincum an der besten Übergangsstelle der Donau. Hier wurden die vom Westen, Osten und Süden ankommenden Waren ausgetauscht, am Forum wurden Märkte für die Sarmathen veranstaltet, in der Fleischhalle (macellum) und in den kleinen Läden führte man ein reges Handelsleben. Den Handel wickelten hauptsächlich freigelassene Sklaven ab, sie arbei­teten auch in den Zollstationen und in den Banken. Das Handelsleben spielte sich in den dorfähnlichen Siedlungen bei den Legionslagern (canabae) ab. Die Handelsbilanz von Pannonién war passiv. Das Land war eher der Vermittler italienischer, später westlicher Waren, als der Exporteur seiner eige­nen Produkte. Der Transithandel wurde im IV. Jahrhundert schwächer, das lokale Hand­werk erreichte die Stufe, wo es den eigenen Bedarf decken konnte, und nach den ständig gewordenen Invasionen der Barbaren löste es sich allmählich auf. 60

Next

/
Thumbnails
Contents